«Wenn man gewinnt, kann man allgemein zufrieden sein», erzählt Muri-Coach Piu. Die Klosterdörfler holen im zweiten Rückrundenspiel den ersten Sieg. Leicht war der Weg zu den drei Punkten in Zofingen allerdings nicht. «In der ersten Halbzeit war kein Spieler in Bestform. Das kann ich mir nicht erklären», so der Trainer. «Defensiv haben wir einen guten Job gemacht, aber offensiv kam zu wenig.»
Immerhin, nach der Halbzeitansprache des Trainers kann Muri einen Gang hochschalten. Die Freiämter finden auch in der Offensive besser ins Spiel und gewinnen durch ein Tor von Joel Trüb in der 57. Minute knapp mit 1:0. «Der Sieg ist verdient», sagt Piu. «Wir hatten noch drei weitere hundertprozentige Chancen. Joel Trüb läuft allein auf den Goalie zu und schiebt den Ball am Tor vorbei. Auch Michael Hohl und Diego Zoller tauchten allein vor dem gegnerischen Goalie auf, doch er konnte ihre Versuche abwehren. Zofingen hingegen hatte keine wirklichen Möglichkeiten.»
Eine gute Halbzeit ist zu wenig
Anhand des Spielverlaufs ist Piu trotz den drei Punkten nicht komplett zufrieden. Einerseits liess Muri in der Chancenverwertung zu wünschen übrig. Andererseits reicht ihm eine gute Halbzeit nicht. «Wir haben noch Luft nach oben. Im nächsten Spiel dürfen wir gerne von Anfang an Druck machen. Positiv ist, dass wir immerhin zu null gespielt haben.»
Richner: «Niemand hat brilliert»
Im Kader der Zofinger stehen mehrere Spieler mit Freiämter Vergangenheit. Einerseits die ehemaligen FC-Wohlen-Spieler Oruc Teke und Valter Bekaj, die früher lediglich im Freiamt gespielt haben, andererseits der Wohler Mattia Bochicchio, der ebenso beim FCW ausgebildet wurde wie Joêl Richner, Sohn des Wohlen-Verwaltungsrats-Präsidenten André Richner. Letzterer stiess erst im Winter zu Zofingen, durfte gegen Muri aber über 90 Minuten ran. Den Spielverlauf sieht er ähnlich wie Piu. «Spielerisch brilliert haben beide Teams nicht. Rund eine Stunde waren wir auf Augenhöhe, aber zuletzt waren wir in der Offensive einfach zu harmlos. So gesehen, geht der Sieg für den FC Muri in Ordnung.»
Für Richner war es ein besonderes Spiel. Aufseiten der Murianer kennt er zahlreiche Akteure, hat mit einigen schon zusammengespielt. «Piu hat mir nach dem Spiel mit einem Augenzwinkern gesagt, dass ich im Sommer zu ihnen kommen soll. Ich bin jetzt frisch bei Zofingen und denke nicht wieder über einen Vereinswechsel nach. Irgendwann mal in der Zukunft würde ich es aber nicht ausschliessen.» Bei Muri hat den 23-Jährigen die Qualität des Teams beeindruckt. «Sie haben eine starke Mannschaft mit einigen Spielern, die den Unterschied machen können. Ich traue ihnen den Aufstieg zu. Wir müssen noch kleinere Brötchen backen. Es gab zahlreiche Veränderungen im Winter. Wir müssen zuerst als Team zusammenwachsen. Wir haben jetzt gegen Dietikon und Muri je 0:1 verloren. Das sind zwei Spitzenteams. Gemessen daran haben wir es nicht so schlecht gemacht. In der nächsten Partie benötigen wir aber Tore und Punkte.»
Mrkonja und Hofer kehren zurück
Die will Piu mit seinem Team im nächsten Duell gegen Einsiedeln ebenfalls holen. Im Hinspiel gab es einen 2:0-Sieg für die Klosterdörfler. Laut dem Muri-Coach haben sich die Innerschweizer im Winter verstärkt. Da das Spiel der Schwyzer gegen Dietikon am vergangenen Wochenende wegen Schnee auf dem Platz in Einsiedeln verschoben werden musste, kann der Muri-Trainer aber die Stärke des Gegners noch nicht einschätzen.
Positiv: Das Spiel wird sicher nicht verschoben, da am Sonntag um 14.30 Uhr in Muri gespielt wird. Ebenfalls zuversichtlich stimmt Trainer Piu die Tatsache, dass Belmin Mrkonja nach einer Sperre und Goalie Yanick Hofer, der wegen seiner Ausbildung nicht in Zofingen mitwirken konnte, wieder ins Team zurückkehren werden. Fraglich ist der Einsatz von Stürmer Noaim Bayazi, der sich in Zofingen verletzt hat und bereits vor der Pause ausgewechselt werden musste.
Der Freiämter – Josip Lasic