Kein grosses Festzelt. Dafür ganz vieles unter freiem Himmel. Unkompliziert, ungezwungen. «Inspiriert von der ‹Usestuehlete›», sagt Christian Zemp. So beschreibt er das kurz bevorstehende grosse Jubiläumsfest. Zemp, der im Bereich Sponsoring im OK mitwirkte. Zemp, der 15 Jahre lang Sportchef des Vereins war und sagt: «Zu dieser Zeit war ich verheiratet mit dem FC Muri.» Zemp, der sich mit Freunden und Weggefährten vom FC wöchentlich im Café Kreyenbühl in Muri trifft. Dass doch zum Jubiläum etwas Grosses auf die Beine gestellt werden müsse. Diese Idee entstand auch an eben diesem Stammtisch. «Logisch, dass wir auch mithelfen im OK», betont Christian Zemp.
Ein grosses Festzelt stellte der Verein vor 25 Jahren am 50-Jahr-Jubiläum. «Das Wetter war so schön, dass es oft halb leer blieb», erinnert er sich. Nun soll es anders sein. Aber damit auch wetterabhängiger. «Ja, das stimmt.
Aber nervös bin ich deswegen nicht. Wir haben gutes Wetter bestellt», sagt Christian Zemp und lacht. Warum findet er es eigentlich wichtig, dass der FC sein Jubiläum gross feiert? «Wir erfahren in der Bevölkerung derart viel Unterstützung, nicht zuletzt auch mit politischen Entscheiden. Der Kunstrasen ist das aktuellste Beispiel dafür. Wir wollen nun als Verein etwas zurückgeben und ein Fest für die ganze Bevölkerung organisieren.»
Doch noch ein Team aus der Super League
Dass dabei der Fussball im Zentrum steht, überrascht nicht. «Das soll auch ganz bewusst so sein, schliesslich sind wir ein FC.» Die Junioren spielen, die Frauen und natürlich auch die erste Mannschaft. In einem Blitzturnier am Samstag, 28. Juni, ab 16 Uhr, an dem neben Muri auch Wohlen, Baden und Winterthur teilnehmen. «Es war ein Kampf, einen Super-League-Vertreter zu engagieren», weiss Christian Zemp.
Mit dem FC Winterthur ist das geglückt. «Wir freuen uns.» Am Freitag, 27. Juni, 19 Uhr, steht das Spiel des FC Aarau gegen eine Auswahl des Aargauer Fussballverbandes auf dem Programm. Und ein etwas spezielles Spiel erwartet das Publikum am Freitag um 17 Uhr. Der FC Grossrat Aargau tritt gegen «Murianer Alltagshelden» auf. «Wir wollen zeigen, wie vielfältig Fussball ist», fasst es Christian Zemp zusammen.
Aber der FC bietet mehr als «nur» Fussball. Gerade kulinarisch soll das Angebot so bunt sein, wie es der Fussball im Allgemeinen und der FC Muri im Speziellen sind. «Wir sind wohl der grösste Integrationshelfer im Dorf», meint Christian Zemp und lacht. Integration durch Fussball – keine Seltenheit, auch in Muri. Und diese kulturelle Vielfalt will man abbilden in einem Foodfestival. Thailändisch, griechisch, spanisch, schweizerisch, und der Glace-Stand deckt das Italienische ab. Selber betreibt der FC einen Bier-Wagen, eine Bar und das Gönner-Stübli. Am Bierwagen wird am Freitag und Samstag, jeweils 17 bis 18 Uhr, das Jubiläums-Bier ausgeschenkt.
Fokus auf Fussball und das Miteinander
Dazu sind explizit auch Ehemalige eingeladen. Und natürlich aktuelle Spieler, Funktionäre, Sponsoren, Gönner, Ehren- und Freimitglieder. «Das soll unser Fest in erster Linie sein. Ein Ort, wo ganz viele Menschen zusammenkommen. Wo man ins Gespräch kommt. Wo man Erinnerungen aufleben lässt. Wo neue Erinnerungen entstehen», sagt Christian Zemp. Darum halte sich das Unterhaltungsprogramm bewusst in engen Grenzen. «Wir wollen bescheiden bleiben, uns auf den Fussball und das Miteinander fokussieren», ergänzt Christian Zemp. Ein bisschen Party sollte es dann aber schon sein, auch um an den Abenden junges und jung gebliebenes Publikum auf die Sportanlage Brühl zu locken. DJ Xandl tritt auf, der jeweils in den Après-Ski-Hütten im österreichischen Ischgl für tolle Stimmung sorgt und dies auch in Muri tun wird.
Die Vorfreude beim OK und im Umfeld des FC Muri ist gross. Auch wenn das Jubiläumsfest natürlich mit viel Aufwand verbunden sind. «Von den C-Junioren bis zu den Senioren – an diesem Wochenende stehen wir alle im Einsatz», sagt Christian Zemp. Aufbau, Abbau, Helferinnen und Helfer in der Festwirtschaft, Verkehr leiten. «Und die C-Junioren ‹fötzelen› das Gelände.» Es braucht alle. Und darin sieht Zemp auch eine ganz grosse Chance für den Verein. «So etwas miteinander zu stemmen, das gibt Kitt. Und das ist für einen Verein enorm wichtig.» Hier entstehen Erinnerungen, über die man noch in 25 Jahren sprechen soll. «Schliesslich machen zwischenmenschliche Beziehungen den Verein, allgemein die Gesellschaft, stark.» Entsprechend freut sich Christian Zemp ganz besonders auf viele Begegnungen. «Und auf ein kühles Bier», sagt er und lacht.
Text und Bild: Annemerie Keusch, der Freiämter