Eduard Nikolla konnte wieder mittun. Und er bereicherte das Murianer Offensivspiel von Beginn an mit seinen Tempodribblings und seiner Wendigkeit und trug so zum guten Start der Klosterdörfler bei. Nach der Startviertelstunde hatte der FC Muri ein Chancenplus gegenüber dem Favoriten aus Freienbach. In der 20. Minute wusste sich dann Bruno Justino an der Strafraumgrenze nur mit einem Foul zu helfen. Den darauffolgenden Freistoss verwandelte Frrokaj per Aufsetzer ins Tor zur bis dahin schmeichelhaften Führung für die Schwyzer. Dieser Schuss war nicht ganz unhaltbar für Muri-Goalie Yanick Hofer.
Angeführt von einem stark aufspielenden Captain Michael Hohl, fielen die Murianer nicht etwa in ein Loch, sondern reagierten postwendend auf das Gegentor. Nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen vollendete Daniele Garofalo nur eine Minute nach der Freienbacher Führung eiskalt zum 1:1-Ausgleich. «Wir waren in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft und müssten auch mit einer Führung in die Pause gehen. Doch wir haben unsere Aktionen im letzten Drittel nicht immer sauber zu Ende gespielt», analysiert Hohl die erste Halbzeit treffend.
Schwächere zweite Halbzeit
Wer sich in der zweiten Halbzeit auf eine Fortsetzung des bisher Gezeigten freute, wurde enttäuscht. Beide Mannschaften agierten vorsichtig, hatten kaum zündende Ideen im Offensivspiel. So kam es, dass einmal mehr eine Standardsituation zu einem weiteren Tor führte. Es war wiederum Frrokaj, der eine Freistossflanke auf den zweiten Pfosten schlug, wo Sodano vergessen wurde und über Goalie Hofer hinweg zur erneuten Führung einnicken konnte.
Wer nun auf eine Reaktion der Gastgeber hoffte, wurde enttäuscht. Die Mannschaft von Trainer Piu probierte zwar immer wieder, vors Tor zu kommen, allerdings erfolglos. «Ich kann mir das nicht erklären. Im ersten Durchgang machen wir es gut. In den zweiten 45 Minuten treten wir dann mit so wenig Selbstvertrauen auf und laden Freienbach mit so einem billigen Tor zum Sieg ein», ärgert sich Muri-Trainer Piu.
Erschwerend hinzu kam, dass ausser Gashi kein gelernter Offensivspieler auf der Bank sass und Trainer Piu somit keine frischen Impulse mehr bringen konnte. So verliefen auch die letzten Angriffsversuche im Sand und Muri verlor einmal mehr ein Spiel gegen ein Topteam. Es bleibt wieder einmal die bittere Erkenntnis, dass viel mehr drin gelegen wäre. «Aufgrund der zweiten Halbzeit ist Freienbach der verdiente Sieger», sagt Trainer Piu.
Nach dem Spiel äussert sich der erleichterte Freienbach-Trainer wie folgt: «Muri hat uns in der ersten Halbzeit dominiert und wir können uns bei unserem Torhüter bedanken, dass wir dort nicht in Rückstand geraten sind. Bisher war Muri der schwerste Gegner, den wir hatten. Ich verstehe nicht, warum sie in der Tabelle so weit hinten platziert sind.» Captain Hohl fand nach dem Spiel kaum Worte für das Geschehene. «Es ist ja nicht das erste Mal, dass für uns gegen ein Spitzenteam eigentlich mehr drin gelegen wäre. Aber aus irgendwelchen Gründen fehlen dann halt eben doch ein paar Prozente, um etwas Zählbares aus den Partien mitzunehmen.»
Am Mittwoch gegen Einsiedeln
Lange hadern können die Murianer nicht. Bereits morgen Mittwoch (20.15 Uhr) folgt das Nachtragsspiel auswärts in Einsiedeln. «Nun haben wir die vermeintlich schweren Teams durch und haben nun noch alle Mannschaften, die in der Tabelle hinter uns liegen. Jetzt müssen wir in Einsiedeln punkten, um die Vorrunde noch einigermassen zufriedenstellend abzuschliessen», gibt sich Captain Hohl kämpferisch. Das wird auch wichtig sein, denn der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ist nun auf fünf Punkte geschmolzen.
Der Freiämter