Nach langen 93 Minuten winterlich kalten Regens pfeift der Schiedsrichter ab. Muri-Trainer Piu läuft Richtung Katakomben. «Dieser Match ist schnell erklärt», ruft er von Weitem. Wie recht er hat. Zofingen ist super effektiv, trifft zweimal, Muri keinmal. Dazwischen sehen die Fans auf der Trinermatten in Zofingen ein ausgeglichenes Spiel.
Manuel Weber macht den Unterschied
87. Minute. Freistoss Zofingen über links. Eigentlich keine Distanz für einen Direktschuss. Eigentlich fast ein wenig frech, wenn da einer wie Yanick Hofer bei Muri im Tor steht. Manuel Weber ist das egal. Er zirkelt den Ball wunderbar in die obere linke Ecke. Dennoch: «Diesen Freistoss kann man schon halten», sagt Muri-Goalie Hofer, der während den 90 Minuten wenig zu tun hatte.
Gefordert war Yanik Hofer aber bereits in der 6. Minute. Zofingen greift zum ersten Mal richtig an. Hands im Strafraum. Penalty. Unverständnis bei Muri. Gäbe es in Zofingen VAR-Technologie, wer weiss, dann wäre das vielleicht kein Penalty gewesen. Manuel Weber peilt die linke untere Ecke an. Goalie Hofer ebenfalls. Weber schiesst. Hofer springt. Der Ball fliegt knapp zwischen Pfosten und Goalie-Handschuhen vorbei. 1:0.
Muri greift in Hälfte zwei an
Die erste Halbzeit ist schnell erzählt. Zofingen nutzte die eine richtige Chance, hätte mit zwei guten Kontermöglichkeiten (27. und 33.) durchaus noch gefährlicher werden können. Muri wiederum probierte es immer wieder mit hohen langen Bällen aus dem Mittelfeld über die rechte Seite, kam aber zu keinem gefährlichen Abschluss.
Ein anderes Bild in Hälfte zwei. Muri ist engagiert, greift an – über links wie rechts. Immer wieder kommen die Flanken in den Strafraum. Zu oft finden sie die falschen Köpfe. Die beste Chance in der 52. Minute. Daniele Garofalo steigt im Strafraum hoch, köpfelt wuchtig. Goalie Bossert pariert zur Ecke. Vier Minuten später: Freistoss Muri. Der Ball kommt tief und gefährlich. Rollt an vielen Beinen vorbei zur Ecke.
Piu: «Akzeptieren und weitermachen»
Mehr kommt von den Murianern an diesem Abend nicht. Zofingen hingegen hat in der 91. Minute sogar noch die Chance zum 3:0. Beqiri vergibt alleine vor Hofer eine Top-Chance. Das wäre des Guten aber dann doch zu viel gewesen. «Wir haben keine hundertprozentigen Chancen herausgespielt», sagt Muri-Trainer Piu, der trotz der Niederlage positiv bleiben kann. «Nicht nur die zweite Halbzeit war positiv, auch die erste. Es ist nicht viel Konstruktives von Zofingen gekommen. Der Glücklichere hat gewonnen. Das ist ärgerlich, dass wir so verlieren, da Kleinigkeiten dieses Spiel entschieden haben. Das müssen wir akzeptieren und weitermachen.»
Der Freiämter – Simon Huwiler