Unzufrieden trotz Punkt

Im ersten Heimspiel gab es gleich das einzige Aargauer Derby. Mit dem Punktgewinn sind die Murianer nicht wirklich zufrieden. Nach einem miserablen Start lag weitaus mehr drin für die Klosterdörfler. Das ärgert die Spieler genauso wie den Trainer.

«Wir hätten zwingend als Sieger vom Platz gehen müssen», sagt Muri-Trainer Luca Ferricchio nach dem Schlusspfiff. Seine Mannschaft leistet sich zwar einen veritablen Fehlstart und bringt in der Startviertelstunde kaum ein Bein vors andere. Diese Leistung erinnerte stark an den Auftritt vor Wochenfrist in Cham (0:1). Und genau wie vor einer Woche kassieren die Murianer bereits in der 6. Minute ein Gegentor. In beiden Fällen ging es viel zu einfach. Das muss den Murianern zu denken geben. «Wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen und waren immer mindestens einen Schritt zu spät», sagt Ernes Paden.

Ausgleich nach Wiederanpfiff

Genau wie Trainer Ferricchio hat auch Spieler Ernes Paden keine Ahnung, woran es liegt, dass Muri in der Startphase nicht bereit ist. «Es ist mir ein Rätsel», gibt Luca Ferricchio offen zu und ergänzt schmunzelnd: «Vielleicht sollten wir es einmal ohne vorgängige Mannschaftsbesprechung probieren.» Ein wohl nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag.

Im Gegensatz zur Niederlage in Cham kann der FC Muri diesmal nach dem frühen Rückstand reagieren. Lulzim Aliu hämmert den Ball aus knapp 20 Metern an die Latte. Das Spiel verläuft nun ausgeglichen, Torchancen sind Mangelware. Einzig bei stehenden Bällen wird es ab und zu brenzlig, doch beide Goalies halten ihren Kasten rein und es fallen keine Tore mehr bis zum Pausentee.

Die Ansprache von Trainer Luca Ferricchio in der Halbzeit dürfte deutlich ausgefallen sein. Seine Mannschaft tritt nach dem Seitenwechsel noch eine Spur aggressiver auf und lässt dem Gegner nicht mehr so viel Raum. Bereits der erste Angriff führt zum verdienten Ausgleich durch Ernes Paden, der dem Gäste-Keeper nach einem schönen Zusammenspiel über rechts keine Chance lässt und mit einem perfekten Schlenzer in die entfernte Torecke zum vielumjubelten 1:1 trifft. Gespielt waren keine zwei Minuten in der zweiten Halbzeit.

Doch es kommt anders

Nun scheint der Knoten geplatzt zu sein und das Heimteam erarbeitet sich zahlreiche gute Torchancen. Während die Gäste dem hohen Anfangstempo sowie den hochsommerlichen Temperaturen Tribut zollen und nicht mehr so spritzig wirken wie in den ersten 45 Minuten, spielen die Murianer jetzt zielstrebig nach vorn. Einzig die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss lassen sie vermissen, aber es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die erste Führung der Saison Tatsache wird.

Doch es kommt anders: In der Sturmund Drangphase der Freiämter entwischt plötzlich ein Rothrister Stürmer und kann kurz vor dem Strafraum nur noch mit einem Foul am Torschuss gehindert werden. Den fälligen Freistoss versenkt der Gefoulte zum Entsetzen der Freiämter mit einem herrlichen Bogenschuss an der Mauer vorbei und lässt Torhüter Silvano Kessler dabei keine Abwehrchance.

Positiv nach Sursee

«Solche Fehler sollten uns einfach nicht passieren», nervt sich der Muri-Coach über die Szene, die nach etwas mehr als einer Stunde zum 1:2 führt. «Wenn es nicht ohne Foul geht, dann müsste dieses viel früher geschehen.»

Doch auch von diesem Tiefschlag erholt sich das Heimteam schnell. Man spürt, dass sich alle gegen die drohende Niederlage auflehnen, und keine zehn Minuten später kann Lulzim Aliu die Partie nach schöner Vorarbeit von Miguel Ferreira per Kopf wieder ausgleichen. Die Klosterdörfler wollen jetzt mehr. Einige Rothrister sind am Ende ihrer Kräfte und die Murianer Offensive hat nun deutlich mehr Platz. Angriff um Angriff rollt Richtung Rothrister Tor und das Heimteam erspielt sich Chancen fast im Minutentakt. Aber sowohl Ernes Paden als auch Adilj Sejdiji vergeben in aussichtsreicher Position. Der Schlussmann der Gäste hingegen läuft zur Hochform auf und vereitelt mit seinen Reflexen das Murianer Siegtor. So bleibt es trotz viel Engagement und besten Möglichkeiten beim 2:2-Unentschieden. «Wir haben zwei Punkte verloren», meint Ernes Paden. «Aber dass wir zweimal nach einem Rückstand zurückgekommen sind, stimmt mich positiv für die nächsten Aufgaben.» Die nächste Aufgabe wartet am Samstag um 16.30 Uhr in Sursee.

Matchberichte

Berichte

Rückkehr zum Siegen

Die Nachspielzeit läuft auf der Brühl in Muri. Ein Querpass von Tom Singenberger kommt in den Strafraum. Ernes Paden drückt den Ball über die Linie. 3:0. Damit ist dem FC…
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