Treuer als Messi

Es ist ein Traum für jeden Fussballverein. Ein Spieler, der sich vom eigenen Nachwuchs bis in die erste Mannschaft vorarbeitet und dort zum Stammspieler wird. Der FC Muri hat mit Eduard «Edi» Nikolla so einen Mann in seinen Reihen. Für Eduard Nikolla hagelt es Komplimente bei der Teampräsentation des FC Muri. Spielerpräsident Michael Stadelmann und Goalie / Leiter Sport Yanick Hofer präsentieren den Fussballer als die Personifikation der Vereinsphilosophie. Seit Jahren legt man in Muri Wert darauf, dass ein grosser Teil des Kaders aus Murianern besteht, aus Eigengewächsen. Einen weiteren grossen Teil sollen Freiämter, Spieler aus der Region, bilden. Der Rest der Mannschaft wird mit Auswärtigen aufgefüllt. «Ganz ohne Nicht-Freiämter geht es nicht», sagt Hofer. Debütiert in der 1. Liga Als die Akteure danach im Einzelnen vorgestellt werden, hebt der Muri-Goalie Eduard «Edi» Nikolla noch einmal hervor. «Er ist das Paradebeispiel dafür, was wir meinen, wenn wir auf Spieler aus Muri und Umgebung setzen wollen.» In der Tat. Viel mehr «Muri und Umgebung» als Edi Nikolla geht nicht. In Benzenschwil und Muri aufgewachsen wohnt der gelernte Logistiker seit Kurzem in Villmergen. In der Region ist er geblieben, wenn auch nicht mehr unmittelbar im Klosterdorf. Fussballerisch gab es für ihn aber nie etwas anderes als den FC Muri. «Ich war elf Jahre alt, als ich in den Verein eingetreten bin. Eher spät. Aber schon in der Schule, auf dem Pausenplatz, gab es bei mir nur Fussball.» Von den D-Junioren an arbeitet sich Nikolla nach oben. Am 13. November 2016 ist es so weit. Muri, damals noch in der 1. Liga classic, spielt zu Hause gegen die Black Stars Basel. In der Nachspielzeit steht es 3:3 unentschieden. Der damalige Trainer der Klosterdörf ler Carmine Pascariello wechselt Nikolla in der 92. Minute ein. Er steht nur kurz auf dem Feld, ist aber im Aktivfussball angekommen – und lässt sich dort auch nicht mehr verdrängen. Nach Muris Abstieg übernimmt Miodrag Dedic das Team. «Unter ihm und Piu habe ich immer mehr Spielzeit bekommen. So hat es sich entwickelt.» Ein Vorbild für weitere junge Spieler Nikolla ist in der vergangenen Saison aus Pius Team kaum noch wegzudenken. Der Saisonstart zu Hause gegen Adliswil und der Re-Start nach dem Corona-Break auswärts gegen Möhlin – zwei der schwierigsten Spiele für Muri in der ganzen Saison. Edi Nikolla, der meist als Flügel oder Aussenverteidiger spielt, ist in beiden Duellen der beste Murianer auf dem Feld. Die Teamvorstellung des FC Muri geht weiter. Yanick Hofer stellt die Jungen Michael Iloski und Rafael Freitas vor – und betont, dass er hofft, dass sie die gleiche Entwicklung wie Edi Nikolla machen. Der 20-Jährige ist jetzt schon ein Vorbild für die jüngeren Akteure beim FC Muri. «Das macht mich schon sehr stolz», sagt er. Hatte er im Verein auch solche Vorbilder? Spieler, die ihm die Zuversicht gaben, dass er es eines Tages in die 1. Mannschaft schaffen kann? «Da wüsste ich jetzt niemanden», sagt er und beginnt zu scherzen. «Ich kann höchstens mein allgemeines fussballerisches Vorbild nennen. Das ist Lionel Messi. Dank ihm bin ich Barcelona-Fan geworden. Es schmerzt, dass er zu Paris wechselt.» Könnte er das? Könnte Eduard Nikolla seinen Kindheits-Verein verlassen? «A llerhöchstens, wenn sich die Gelegenheit ergeben würde, eine oder mehrere Spielklassen höher zu spielen. Ansonsten nicht. Und ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn ich mit Muri aufsteigen und in die 1. Liga zurückkehren könnte. Der Verein bedeutet mir sehr viel. Ich bin eigentlich treuer als Messi.» Der Freiämter - Josip Lasic
Erfolgsgeschichte, Medienberichte

Berichte

,

Alles Kopfsache

Muri-Trainer Luca Ferricchio steht im Regen auf der Brühl und dirigiert seine Spieler lautstark. Die zweite Halbzeit im Test zwischen Muri und dem FC Aarau gefällt dem Trainer nicht so…
weiterlesen
,

Auch auf Rasen eine Nummer 1

Aufschwung in Muri. Das 1:1 gegen den FC Wohlen sorgte gar für leichte Enttäuschung im Klosterdorf. Da wäre mehr dringelegen. Das einzige Gegentor, ein wuchtiger Schuss von Leotrim Nitaj, nervt…
weiterlesen