Zu Beginn der Saison ging Piu davon aus, dass Muri ein Problem im Sturm haben wird. Damals standen mit Sandro Ravelli, Nedim Brzina und Stephen Peacock nur drei Stürmer im Kader. Mittlerweile wäre er froh um so viele Stürmer. Nedim Brzina, der vom FC Willisau kam, hat sich nach wenigen Wochen wieder in Richtung Willisau verabschiedet. «Ich habe ihm mitgeteilt, welche Erwartungen ich an einen jungen Stürmer habe», sagt Piu. «Er war anderer Meinung und hat sich entschlossen, dass es besser ist, wenn wir wieder getrennte Wege gehen.»
Beim Engländer Stephen Peacock, der sich in den letzten Jahren in der 9. englischen Liga fit gehalten hat, aber seit vier Saisons ohne Club ist, war hingegen klar, dass es eine Weile dauern wird, bis er üt ist. Im letzten Spiel gegen Grenchen wurde Peacock aber nach einer Stunde eingewechselt. Am Dienstag war er zusätzlich mit der 2. Mannschaft im Einsatz, um Spielpraxis zu sammeln und gegen Aegeri spielen zu können. Dann die Hiobsbotschaft für Piu. «Peacock hat mir mitgeteilt, dass er seine Karriere beendet.» Der Engländer kam zur Erkenntnis, dass er nicht mehr auf sein früheres Niveau kommt. Er hat immer wieder Verletzungsprobleme. Ausserdem wird er demnächst Vater. «Seine Aussage war, dass sein Engagement weder dem FC Muri noch ihm irgendetwas nutzt», so Piu.
Bleibt also Sandro Ravelli. Zumindest theoretisch. Denn morgen Samstag ist Ravelli in den Ferien. Muri steht also ohne Stürmer da. Als wäre das nicht genug, hat sich gegen Grenchen Eduard Nikolla das Aussenband angerissen. Mit Joel Trüb haben die Freiämter aktuell nur einen einsatzfähigen Flügel im Kader. Spielt Muri gegen Aegeri ohne Offensive?
«Werden improvisieren müssen»
Piu hat sich allerdings Alternativen überlegt. «Wir werden improvisieren müssen, aber Ideen sind vorhanden.» Auf dem Flügel kamen in der bisherigen Saison unter anderem schon Bruno Justino Soares und Laze Stojkovski zum Einsatz. In ihnen sieht er Alternativen. Im Sturm kam bereits gegen Grenchen Yves Furrer zum Einsatz. Der Stürmer, der eigentlich Teil der 2. Mannschaft ist, trainiert nach wie vor mit dem Fanionteam. Er könnte auch gegen Aegeri zum Einsatz kommen. Eine weitere Variante: Innenverteidiger Daniele Garofalo. «Er hat schon unter mir beim FC Mutschellen und den Junioren des FC Wohlen im Sturm gespielt. Er ist eine Option», so Piu.
Trotz der Situation in der Offensive bleibt der Trainer entspannt. Muri ist mit zwei Siegen und zwei Niederlagen in die Saison gestartet. «Der Saisonstart war nicht optimal, aber die Meisterschaft dauert noch lange», sagt Piu. «Gegen Gruppenfavorit Rotkreuz darf man verlieren. Anhand des Spielverlaufs hätten wir aber punkten können. Und die Niederlage gegen Grenchen war komplett unnötig. An der nage ich immer noch. Aber ein Sieg gegen Aegeri, und wir sind wieder im Rennen», so der Trainer. «Wir haben aktuell grössere Verletzungsprobleme. Aber die Spieler werden alle wieder zurückkommen. Dann wird die Lage auch entspannter. Aktuell mache ich mir noch keine Sorgen.»
Josip Lasic – Der Freiämter