Am 21. Juli wird das olympische Fussballturnier der Frauen mit dem Spiel Grossbritannien gegen Chile eröffnet. Einen Tag später beginnt das Männerturnier mit dem Duell zwischen Ägypten und Spanien. Vielleicht hat eines dieser Duelle Freiämter Beteiligung. Gemeinsam mit Schiedsrichterin Esther Staubli wurde die Merenschwanderin Susanne Küng als Schiedsrichterassistentin für das Olympia-Turnier aufgeboten.
Die 33-Jährige, die bis vor Kurzem in Wohlen gewohnt hat, hat per Mail von ihrer Selektion erfahren und konnte es zunächst nicht glauben. «Ich habe es für einen Fehler gehalten», sagt Küng lächelnd. «Die Freude war riesig, weil das Aufgebot sehr unerwartet kam.»
Grosse Erfahrung ist vorhanden
Für ihr junges Alter bringt die Merenschwanderin in Diensten des FC Muri bereits einiges an internationaler Erfahrung mit. Sie und Schiedsrichterin Esther Staubli sind auf internationaler Bühne ein eingespieltes Duo.
2015 leiteten die beiden gemeinsam den Champions-League-Final der Frauen. 2019 waren Staubli und Küng an der Frauenfussball-Weltmeisterschaft in Frankreich beim Spiel zwischen Brasilien und Australien im Einsatz. Im Vorjahr war Küng eine von zwölf Schiedsrichterassistentinnen, die für das Champions-League-Finalturnier der Frauen in Bilbao und San Sebastian aufgeboten wurden.
Trotz all dieser Erfahrungen ist die Nominierung für das olympische Fussball-Turnier etwas sehr Besonderes für Susanne Küng. «Ich glaube beispielsweise nicht, dass man die Fussball-Weltmeisterschaft und die Olympischen Spiele miteinander vergleichen kann. Egal, ob es um die sportlichen Stellenwert des Turniers geht oder die Grösse», sagt die Merenschwanderin und ergänzt: «Die Olympischen Spiele sind einfach etwas ganz Besonderes. Es kommen so viele Athleten aus den verschiedensten Sportarten an einem Ort zusammen. Mit diesem Aufgebot geht ein grosser Traum für mich in Erfüllung.»
Erstes Olympia-Turnier mit VAR
Insgesamt hat die Schiedsrichterkommission der FIFA 99 Spieloffizielle für die Leitung der Spiele in Tokio benannt. Darunter sind 25 Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen, 50 Schiedsrichterassistenten und -assistentinnen, 20 Video-Spieloffizielle und 4 Schiedsrichter zur Unterstützung.
Unter den 99 Offiziellen aus 51 Ländern sind Staubli und Küng die einzigen Schweizerinnen. In Japan wird zum ersten Mal an einem olympischen Fussballturnier der «Video Assistant Referee» (VAR) zum Einsatz kommen.
Für Susanne Küng wird Olympia nach den Teilnahmen an einer U17und U19-EM, einer U17-, U20- und Aktiven-WM sowie dem Champions-League-Final und dem Champions-League-Finalturnier das nächste Highlight in ihrer Karriere als Schiedsrichterassistentin.
Der Freiämter – Josip Lasic