Rund zwei Jahre ist es her, dass der FC Muri das letzte Mal im Schweizer Cup gespielt hat. Am 21. August 2022 mussten sich die Freiämter dem Super-League-Club Winterthur mit 0:7 geschlagen geben. Da damals auf dem heimischen Brühl der Kunstrasen verlegt wurde, fand die Partie in Wohlen statt. Zur nächsten Saison sollen wieder Cupspiele in Muri stattfinden. Dazu muss das Team von Trainer Luca Ferricchio morgen Samstag die erste von drei Qualifikationsrunden überstehen. Gegner sind die Old Boys Basel. «Es wäre gut fürs Selbstvertrauen, wenn wir mit einem Sieg starten könnten», sagt Ferricchio.
Eine Woche später sind die Murianer bei Cham II zu Gast. Dann beginnt für sie nach zwei Jahren in der 1. Liga classic wieder die Meisterschaft in der 2. Liga interregional. «Dort nehmen wir Spiel für Spiel und sehen dann in der Winterpause, wo wir stehen. Nach dem Abstieg müssen wir uns erst wieder in der Liga etablieren und auch als Mannschaft finden. Deshalb wäre es vermessen, jetzt irgendwelche Riesenziele auszurufen.»
Zufrieden mit dem Kader
Zehn Spieler haben Muri verlassen. Darunter wichtige Leute wie Belmin Mrkonja und Yanik Wiget. Gleichzeitig kamen acht Neue. Das Gute: Sieben von ihnen – Fabian Burkard, Luigi Milicaj, Michael Wehrli, Tihomir Grabovica, Mathis Stutz, Kim Weiss und Yves Furrer – haben in der Vergangenheit bereits beim FC Muri gespielt. Und der 19-jährige Eltion Shabani, der von der U23 des FC Wohlen kam, kommt aus der Region. Stützen der Mannschaft, wie Captain Simone Parente, Spielmacher Miguel Ferreira oder die Routiniers Ernes Paden, Lulzim Alui und Jan Burkard, sind geblieben. «Wir hoffen, dass wir dadurch noch mehr zur Einheit werden. Das hat in der letzten Saison etwas gefehlt. Wir werden auch dieses Jahr wieder als Kollektiv überzeugen müssen. Es gibt Mannschaften in unserer Gruppe, die über stärkere Einzelspieler verfügen.»
Der Trainer spricht dabei Vereine an wie Zug oder Locarno, die als Saisonziel den Aufstieg haben und sich dementsprechend verstärkt haben. Muri hingegen setzt auf Spieler aus der Region. Zum Beispiel Grabovica, Weiss, Furrer und Stutz. Alle vier sind Murianer, spielten aber zuletzt beim FC Bremgarten und kämpften letzte Saison gegen den Abstieg aus der 2. Liga. Dennoch ist Ferricchio von den Fähigkeiten des Quartetts überzeugt. «Fussballerisch haben alle Qualität. Jetzt geht es für sie darum, sich an den Rhythmus der höheren Liga zu gewöhnen. Von Vorteil ist, dass sie das Umfeld in Muri und auch einige der Mitspieler bereits kennen. Die Integration ins Team ist deshalb kein Problem.»
Gute Resultate trotz allem wichtig
Um noch mehr zu einer Einheit und einem Kollektiv zu werden, integriert der FC Muri auch vermehrt eigene Junioren in die 1. Mannschaft. Der 18-jährige Arjanis Kovani erhielt einen Vertrag für das Fanionteam. In der Vorbereitung trainierten zudem die B-Junioren Albi Nuredini, Devin Weibel, Dylan Bruggmann und Abelon Berisha mit dem «Eis». «Wir haben jetzt einen Prozess mit eigenen Leuten gestartet. In zwei, drei Jahren werden wir sehen, wie sich das Ganze entwickelt hat. Wir haben jetzt keinen Druck, irgendwie aufsteigen zu müssen oder so, nur weil wir als Absteiger in diese Liga kommen. Wir können etwas aufbauen.» Die Hoffnung ist da, dass dann in ein paar Jahren mit eigenen Leuten auch der Erfolg zurückkommt. Ferricchio ist aber bewusst, dass es einfacher ist, eine gute Stimmung in die Mannschaft zu bringen und eine Einheit zu formen, wenn die Ergebnisse stimmen. «Deshalb müssen wir von Anfang an Gas geben.» Am besten schon morgen Samstag gegen die Old Boys Basel. «Wir haben vor jedem Gegner Respekt, aber müssen uns vor niemandem verstecken. Und da wir zu Hause spielen, wollen wir den Ton angeben.»