Kopf in der Kabine gelassen

Wieder Fehler, wieder viele Gegentore. Der FC Muri bleibt weiterhin sieglos in dieser Saison und muss die Cupträume begraben. Trainer Luca Ferricchio sagt: «In den Minuten nach der Pause vergeigen wir diese Partie.»

Alles fängt so gut an. Muri-Stürmer Thibault Lancry bringt die Freiämter nach neun Minuten in Führung. Dieses 0:1 hätte Sicherheit bringen sollen, Selbstvertrauen. Doch der Zeiger auf der Uhr dreht sich nur einmal und Muri-Goalie Dejan Grmaca muss die Kugel aus dem Netz fischen. Der FC Wettswil-Bonstetten gleicht sofort zum 1:1 aus. «Wir haben dann sehr gut gespielt und machen verdient das zweite Tor», sagt Sergio Colacino, der Freiämter Trainer des FC Wettswil-Bonstetten. Marc Figueiredo trifft nach 38 Minuten zum 2:1 für die Zürcher.

Drei Minuten, zwei Gegentore

Die entscheidende Phase findet gleich nach der Pause statt. 49. Minute. Wieder trifft Figueiredo. 3:1. Drei Minuten später erzielt Nicola Peter das 4:1 per Kopf. «Es sind die Momente, wo wir dieses Spiel vergeigen, wo wir uns wieder Fehler erlauben, die eiskalt bestraft werden vom Gegner. Mit dem Kopf waren wir noch in der Garderobe», sagt Muri-Trainer Ferricchio. Das Spiel scheint gelaufen zu sein. «Wir machen uns dann das Leben selbst unnötig schwer», sagt Colacino. Denn die Murianer, die oft mit weiten Bällen auf Stürmer Lancry operieren, scheinen jetzt befreit aufspielen zu können. Nach 55 Minuten trifft Mateus Rodrigues Nunes und verkürzt auf 4:2. Die grosse Aufholjagd wird aber erneut arg gedämpft. Nach 63 Minuten erkämpft sich Yannik Wiget den Ball, trifft aber auch den Knöchel seines Gegenspielers. Weil er schon verwarnt war, fliegt er mit Gelb-Rot vom Platz. «Streng gepfiffen», findet Trainer Ferricchio.

Dann zeigen die Murianer viel Moral

Der FC Wettswil-Bonstetten hat nun alle Vorteile auf seiner Seite, schaltet auf Verwaltungsmodus. «Wir haben zu wenig konkret das nächste Tor gesucht und so blieb die Partie offen», so Colacino. Die Murianer kämpfen, beweisen viel Moral. «Leider erst dann, wenn wir schon hinten sind und zudem einen Mann weniger haben. Zu spät. Aber immerhin», sagt Ferricchio. Das 4:3 wiederum durch Nunes fällt in der Nachspielzeit. Zu spät.

Wie schon in der Vorwoche in der Meisterschaft gegen Solothurn kassieren die Murianer viele Gegentore. Damals verlor man 3:5, jetzt 3:4. «Wir haben immer wieder Phasen mit groben Fehlern. Wir schaffen es nicht, über 90 Minuten konzentriert zu bleiben», so Ferricchio. Und deshalb kassiert Muri im Schnitt beinahe drei Kisten pro Partie. «Immerhin. Das Team hat nicht aufgegeben und Moral bewiesen.»

Punkte sammeln

Der Schweizer Cup der nächsten Saison wird aber nicht zu Gast sein auf der Brühl in Muri. «Schade, das ist immer eine tolle Erfahrung», meint der Trainer – und blickt nach vorne. Denn die Murianer wollen in den verbleibenden fünf Spielen vor der Winterpause so viele Punkte holen wie möglich. Am nächsten Sonntag (14.30 Uhr) ist Bassecourt zu Gast auf der Brühl. Danach folgen Köniz (a), Dietikon (h), Langenthal (a) und Schötz (a). Schlusslicht Muri hat schon sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. «Deshalb müssen wir jetzt Punkte ergattern und die Winterpause bestmöglich nutzen.» Auch wenn Muri immer wieder Rückschläge einstecken muss, so ist die Hoffnung auf eine Wende zum Positiven vorhanden.

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