Keine Belohnung für tapferes Muri

Meisterschaft, 1. Liga Classic

Muri vs. Delémont 3-4 (2-2)

Der FC Muri zeigt gegen Leader Delémont eine gute Partie. Die Freiämter können aber keine Punkte mitnehmen, die sie im Abstiegskampf dringend benötigen. Für die letzten zwei Spiele der Saison müssen sie an die Leistung gegen die Jurassier anknüpfen können.

«Muri, Muri», erklingt es auf der Brühl. 520Zuschauer sind am Heimspielwochenende der Klosterdörfler zur Partie gegen Delémont erschienen. Sie peitschen ihr Team nach vorne, in der Hoffnung, dass in der Nachspielzeit der Ausgleichtreffer zum 4:4 fällt. Erfolglos. Nach Abpfiff hängen die Köpfe bei den Murianern.

Eine Niederlage gegen die Jurassier ist keine Schande. Delémont ist Tabellenführer und hat gezeigt, warum. «Sie haben mit angezogener Handbremse gespielt und waren uns noch komplett überlegen», fasst Luigi Milicaj nach Spielende zusammen. «Sie sind eine Klasse besser», sagt Joel Trüb. Zur Verteidigung der Klosterdörfler: Delémont spielt vermutlich eine Klasse besser als der Rest der Gruppe 2 in der 1. Liga classic.

Abschied von Hofer und Pyroshow der Gäste

Deshalb standen die Gäste schon vor dem Duell auf der Brühl als Aufsteiger in die Promotion League fest. Dennoch hat Muri gut dagegengehalten und eine gute Leistung gezeigt. Dem stimmt Trüb anschliessend auch zu. «Ich glaube nicht, dass man uns heute sehr viel vorwerfen kann.»

Bevor die Partie angepfiffen wurde, hat der FC Muri Yanick Hofer offiziell verabschiedet. Der Sportchef der Murianer stand bis zur Winterpause im Tor der Klosterdörfler und hat im Alter von nur 26 Jahren seine Karriere beendet. Kurz darauf zündet der Delémont-Fanblock Rauchpetarden und Pyrotechnik. Die Emotionen des Abschieds und die Action der Pyroshow werden auch gleich auf den Rasen übertragen. Fünf Minuten dauert es, dann trifft Thibault Lancry zur Führung des Heimteams. Fünf Minuten später gleicht Delémont aus. Wieder zwei Zeigerumdrehungen dauert es, bis die Gäste in Führung gehen. Es geht Schlag auf Schlag. Und den zahlreichen Besuchern auf der Brühl wird etwas geboten.

Ein Torwartfehler der Jurassier führt zum 2:2 durch Ernes Paden in der 23. Minute. So bleibt es bis zur Pause. Muri verkauft sich teuer gegen den Leader. Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit bringt Ukoh die Delsberger wieder in Führung.

Zwischen Licht und Schatten

Wieder dauert es nur zwei Minuten und der FC Muri gleicht aus. Diesmal ist Luigi Milicaj der Torschütze. Die Freiämter nutzen die Tatsache aus, dass die Jurassier zwar spielerisch eine gute Leistung zeigen, aber in der Defensive nicht allzu überzeugend sind. Aber auf den vierten Treffer der Gäste können die Platzherren nicht mehr antworten. Trotz wiederholtem Anlaufen auf das gegnerische Tor und lautstarken Anfeuerungsrufen von der Tribüne im Stadion Brühl zappelt das Netz nicht mehr.

Delémont. Ein Gegner, gegen den man verlieren darf. Aber Muri ist in einer Situation, in der sie trotzdem nicht verlieren dürfen. So sieht es auch Captain Simone Parente. «Wenn man dem Leader so Paroli bietet, würde man gern zumindest einen Punkt mitnehmen. Das Spiel verlief nicht so einseitig, wie es die Tabellensituation hätte vermuten lassen.» Die Enttäuschung ist trotz der guten Leistung gross. Dennoch versucht der Captain das Positive mitzunehmen. «Das müssen wir», sagt Parente. «Mit dieser Leistung können wir andere Gegner in dieser Gruppe bezwingen. Wir wissen, dass wir besser sind als unser Tabellenplatz. In den letzten zwei Spielen wollen wir die Saison gut abschliessen und den Abstieg verhindern.» Mit einer Leistung wie gegen Delémont ist den Murianern der Klassenerhalt jedenfalls zuzutrauen.


Piu gehen die Spieler aus

Viele verletzte Spieler beim FC Muri

Piu geht es nach dem Spiel so wie fast jedem, der irgendeinen Bezug zum FC Muri hat. Er ist zufrieden mit der Leistung, aber enttäuscht, dass es nicht zum Punktgewinn gereicht hat. «Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie haben gekämpft. Man muss zugeben, dass Delémont wirklich besser ist. Mit einer solchen Leistung liegt in den letzten beiden Spielen noch etwas drin.»

Sorgenfalten bereitet ihm, dass Laze Stojkovski und Yanik Wiget verletzt ausgewechselt werden mussten. Wieder musste der Muri-Trainer Junioren ins kalte Wasser werfen. «Die Unerfahrenheit hat unter anderem zum Gegentreffer zum 3:4 geführt. Aber das war nicht spielentscheidend. Es lag nicht an den jungen Spielern, dass wir verloren haben. Aber die vielen Ausfälle sind ein Problem.»

Davide D’Acunto, Marko Bicvic, Dejan Grmaca, Admir Seferagic, Belmin Mrkonja, Luca Passerini, Eduard Nikolla und Tom Singenberger fehlten alle gegen Delémont. Und jetzt drohen auch drei weitere Spieler gegen Langenthal auszufallen. «Ich hoffe, dass Stojkovski und Wiget nicht langfristig ausfallen. Miguel Ferreira wird gegen Langenthal aus persönlichen Gründen nicht vor Ort sein. Mir gehen langsam die Spieler aus.»

Elf Absenzen wären enorm viel. Aber keine unbekannte Situation für Trainer Piu. Gegen den FC Köniz musste der Trainer schon sich selbst aufs Matchblatt nehmen. Neben einigen Juniorenspielern. Allerdings: Trotz so vielen Absenzen hat Muri dieses Spiel gewonnen. Aufgeben dürfen sie trotz schwieriger Ausgangslage nicht.

Der Freiämter – Josip Lasic

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