Glück muss erzwungen werden

Momentan will es beim FC Muri nicht so richtig laufen. Die Klosterdörfler arbeiten hart, nehmen sich viel vor und kassieren dennoch Wochenende für Wochenende Niederlagen. Trainer Luca Ferricchio will die Situation nicht auf eine Frage von Glück oder Pech reduzieren.

Ein Münsingen-Freistoss rollt flach auf das Muri-Tor zu. Vor Goalie Bryan Huber setzt der Ball plötzlich auf, springt an die Latte und von dort über den überraschten Schlussmann ins Tor. Ein ungewöhnlicher Treffer. Einer mit Seltenheitswert. «Und ein Gegentor, wie es zu unserer Situation passt», sagt Muri-Trainer Luca Ferricchio. «Wir haben zuvor zahlreiche Chancen, nutzen keine und dann gehen solche Dinger rein. Wenn man hinten in der Tabelle ist, klebt einem das Pech an den Schuhen.»

Tatsächlich sind die Murianer nicht gerade von Glück gesegnet. Allein die Personalsituation ist ärgerlich genug. Gegen die Berner musste Ferricchio erneut auf mehrere Spieler verzichten und auch gegen die Black Stars Basel wird es nicht besser aussehen.

Die Langzeitverletzten Lulzim Aliu, Jan Burkard und Matteo Pitzalis werden ebenso fehlen wie Arjanis Kovani (ebenfalls verletzt). Luca Passerini musste wegen eines Todesfalls nach Italien abreisen. Ob er bis zum Spiel zurück sein wird, ist fraglich. Kürsat Kiybar ist in den Ferien. «Es ist ärgerlich. Mit Ausnahme von ein, zwei Spieltagen in der Vorrunde hatten wir nie das gesamte Team zur Verfügung. Das ist natürlich ein Nachteil.»

Jammern will der Trainer deshalb aber nicht. Er ist der Ansicht, dass seine Mannschaft wie in der Vorrunde ein Erfolgserlebnis benötigt. Damals hat man nach einem starken Auftritt gegen Bassecourt (2:2) den ersten Sieg eingefahren (3:2 in Köniz) und den zweiten gleich nachgelegt (2:1 gegen Dietikon). «Ein Erfolg kann den Schalter im Kopf schon umlegen und dann läuft es besser.»

Allerdings ist er der Ansicht, dass man sich dieses Erfolgserlebnis auch erarbeiten muss. «Uns wird in dieser Liga nichts geschenkt. Und wenn wir ehrlich sind, selbst wenn uns die Gegner Geschenke machen, nehmen wir sie nicht an. Wir nutzen Chancen nicht aus und belohnen uns nicht.»

Letztes Sonntagsspiel zu Hause

Aus Sicht des Trainers fehlt der Mannschaft momentan die Kaltblütigkeit. Das muss sich in den nächsten Spielen ändern, damit man erfolgreich sein kann. «In unserer Situation müssen wir uns das Glück erkämpfen und hart erarbeiten.»

Vielleicht gelingt das den Murianern schon übermorgen Sonntag gegen die Black Stars Basel. Der Tabellendritte wird es den Freiämtern allerdings sicher nicht leicht machen. «Es ist unser letztes Heimspiel an einem Sonntag. Vielleicht bringt es ja etwas, wenn wir nachher samstags zu Hause spielen.» Alleine dem Glück überlassen will der Trainer das Schicksal seiner Mannschaft nicht. Das bedeutet allerdings nicht, dass er etwas einzuwenden hätte gegen etwas günstigere Umstände.

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