Geschenk für Piu und Hofer

Meisterschaft, 1. Liga Classic

Muri vs. Schötz 2-1 (1-0)

Einen Tag vor dem Spiel gegen Schötz feierte Muri-Trainer Piu seinen 46. Geburtstag. Für Goalie und Sportchef Yanick Hofer war es die 100. Partie im Trikot der Klosterdörfler. Dazu gab es den ersten Sieg der Saison für die Murianer als Geschenk.

Eine Woche vor dem Derby findet der FC Muri zurück in die Spur. Der FC Muri feiert den ersten Pflichtspielsieg seit dem 4. Juni dieses Jahres. Damals gewannen die Freiämter auswärts in Wangen bei Olten mit 4:1. Die Erleichterung war dementsprechend riesig, als das Spiel gegen Schötz auf der Sinser Letten abgepfiffen wurde.

Ob es der Kunstrasen war, auf den man wegen der heftigen Regenfälle ausgewichen war, dass der FC Muri wie verwandelt gewirkt hat? Abwehrchef und Captain Belmin Mrkonja sagt: «Wir wussten, dass wir nicht mehr viel zu verlieren haben. Also haben wir nicht mehr über die negativen Dinge im Vorfeld gesprochen. Wir finden uns immer besser als Mannschaft und haben uns auf unsere Stärken konzentriert.» Und darauf, was in den letzten Wochen immer wieder verlangt wurde, auch innerhalb der Mannschaft. Nicht nur schön spielen wollen, auch mal den Ball wegschlagen, versuchen, ohne Gegentor in die Pause zu kommen. Mrkonja: «Kassieren wir kein Gegentor, können wir zumindest einen Punkt mitnehmen. Deshalb haben wir uns auf die Abwehrarbeit fokussiert.» Und das macht der FC Muri gegen Schötz sehr gut. In der Defensive gibt es zwar einige Wackler, doch die Fehler merzt das Team in der 1. Halbzeit immer wieder gemeinsam aus. Dazu gelingt es den Murianern, auch den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Je näher die Pause kommt, desto grösser scheint das Selbstvertrauen bei den Freiämtern zu werden. Kurz vor der Halbzeit wird dann Rafael Freitas im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht. Penalty. Ernes Paden verwandelt souverän. Muri führt zum ersten Mal in dieser Saison. Nicht nur das. Die Klosterdörf ler nehmen die Führung auch mit in die Pause.

Clever in der Schlussphase

«Es geht jetzt nicht darum, schön zu spielen, sondern Punkte mitzunehmen», sagt Mrkonja. Damit tut er sich und seiner Mannschaft unrecht. Denn die Murianer kommen voller Elan aus der Pause. Mrkonja, Paden, aber auch Spieler wie Jan Burkard, Joel Trüb, Yanick Hofer, Thibault Lancry oder Yannik Wiget zeigen, dass sie im Nachwuchs von Profivereinen ausgebildet worden sind und durchaus Fussball spielen können. Mehrfach kombinieren sich die Murianer bis vors gegnerische Tor. Nur im Abschluss patzen sie noch. Es benötigt ein Handspiel des Gegners im eigenen Strafraum und einen weiteren Penalty, um den nächsten Torerfolg zu sichern. Diesmal scheitert Paden an Schötz-Goalie Neel Kissling, bleibt aber beim Nachschuss cool und trifft zum 2:0. In der Schlussphase kommt Schötz zum Anschlusstreffer. Das grosse Zittern beginnt. Dabei präsentiert sich Muri cleverer. Wenn auch manchmal an der Grenze des Sportlichen. Als Joel Trüb nach einem Zweikampf verletzt liegen bleibt und aus dem Spielfeld rollt, zieht ihn Mrkonja wieder rein, bevor er sich um seinen Mitspieler kümmert. Besonders fair? Nein. Taktisch geschickt, um Zeit zu schinden? Definitiv. So bringt Muri die Führung über die Zeit. Yanick Hofer feiert bei seinem 100. Pflichtspiel im Muri-Trikot den ersten Sieg dieser Saison. Für Trainer Piu ist es ein Geschenk zum 46. Geburtstag. Und der FC Muri findet zum Siegen zurück. Pünktlich zum Derby.

Voller Selbstvertrauen gegen Wohlen

«Es gibt noch Dinge zu verbessern, aber wir haben mit diesem Spiel gezeigt, dass wir auch in der 1. Liga gewinnen können», sagt Mrkonja. «Für das Freiämter Derby muss man ohnehin niemanden besonders motivieren. Besonders die Spieler nicht, die früher beim FC Wohlen gespielt haben. Sei es in der 1. Mannschaft oder im Nachwuchs. Und das sind einige bei uns.» Zu ihnen gehört auch Captain Mrkonja, der gegen Schötz die Abwehr zusammengehalten hat und das auch gegen den Rivalen aus der Strohmetropole will. «Jetzt fahren wir mit viel Selbstvertrauen an das Spiel in Wohlen.» Die Murianer haben Blut geleckt und wollen im Derby die nächsten Punkte holen.


NACHGEFRAGT

«Derby ist nur ein Spiel mehr»

Es war bisher keine einfache Saison für Muri-Trainer Piu. Aus den ersten sechs Spielen konnte seine Mannschaft nur einen Punkt holen. Rechtzeitig zum Geburtstag des Trainers hat ihm sein Team aber ein Geschenk gemacht und den ersten Sieg eingefahren. Und das trotz einigen Absenzen.

Wie wichtig war dieser Sieg für die Mannschaft?

Piu: Enorm wichtig. Wir haben uns bewiesen, dass wir mit den guten Mannschaften in dieser Liga mithalten können. Jeder einzelne Spieler auf dem Feld hat sich das bewiesen.

Der Sieg hätte durchaus noch höher ausfallen können?

Ja, aber wir wollen nicht gleich übermütig werden. Wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Man hat gesehen, dass wir eine gute Mannschaft haben. Als wir in Führung gegangen sind, begannen die technisch starken Spieler sich zu entfalten und haben gezeigt, was sie können. Wir waren das bessere Team. Klar, wir hätten das Spiel früher entscheiden können und mussten am Ende zittern. Wichtig ist aber, dass die Mannschaft in der Schlussphase souverän geblieben ist und die Druckphase des Gegners überstanden hat.

Wiegt der Sieg noch höher, wenn man bedenkt, dass mit Diego Zoller, Basil Gmür und Davide D’Acunto mehrere Leistungsträger gefehlt haben?

Ich hatte nicht den Eindruck, dass sie gefehlt haben. Ein Ernes Paden hat beispielsweise gezeigt, dass er die Position von Davide D’Acunto sehr gut spielen kann. Das war wichtig zu sehen. Dass wir Spieler haben, die mehrere Positionen abdecken können, und Leute, die ihre Chancen nutzen, wenn Leistungsträger fehlen und man für sie in die Bresche springen muss.

Wie wichtig ist der Zeitpunkt des Sieges, eine Woche vor dem Derby gegen Wohlen?

Das Derby gegen Wohlen ist nur ein Spiel mehr. Für mich steht das jetzt nicht im Vordergrund. Wichtiger ist, dass man eine Entwicklung bei der Mannschaft sieht und diese weitergeht.

Der Freiämter – Josip Lasic

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