Ferreira, der Erlöser

Cup-Quali

Muri - Brunnen 3-1 (2-1)

Der FC Muri ist eine Runde weiter in der Cup-Qualifikation. Die Freiämter machen das Spiel gegen Brunnen durch mangelnde Eflzienz unnötig spannend.

Der Name Miguel stammt aus dem Spanischen und dem Portugiesischen und bedeutet so viel wie «Wer ist wie Gott?». Für die Murianer war Miguel Ferreira in der 81. Minute des Spiels gegen Brunnen zumindest ein Heiliger. Sein Schuss landet unhaltbar für Gäste-Goalie Samuel Eichhorn in der oberen rechten Ecke des Tors. 3:1 für Muri. Die Erlösung. «Ich war enorm erleichtert, als der Ball drin war», sagt der Torschütze. «Ein dummes Gegentor kann immer passieren. Dann hätten wir in die Verlängerung gemusst. Das ist heikel. Es wäre absolut unverdient gewesen, wenn wir ausgeschieden wären.»

Damit hat Ferreira recht. Dass es vor seinem Tor nur 2:1 für Muri steht, gleicht einem Sakrileg. Die Freiämter spielen die Gäste regelrecht an die Wand, sündigen aber ein ums andere Mal beim Abschluss. «Ich habe auch einige hochkarätige Chancen liegen lassen», sagt Ferreira. «Hauptsache ist, dass der Ball am Ende drin war. Dass es ein schönes Tor war, ist umso besser.»

Pechvogel Hofer und ein schneller Doppelschlag

«Die ersten 20 Minuten haben wir verschlafen», erklärt Muris Flügellitzer Joel Trüb. «Der Gegentreffer war ein Weckruf.» Die Partie ist nicht besonders spektakulär bis zur 13. Minute. Ein Schuss von Brunnens Mattia Calzolaro setzt unglücklich vor Muri-Keeper Yanick Hofer auf. Der Goalie, der wie der Sündenbock aussieht, hat den Ball zunächst richtig antizipiert. Der Aufsetzer sorgt aber dafür, dass er ihm wegrutscht. Führung für die Gäste.

Kein Weltuntergang für Muri. Die Klosterdörfler kommen danach richtig ins Spiel – und der Gegner kaum noch vors Murianer Tor. Bei den restlichen wenigen Chancen der Schwyzer ist Hofer der Fels in der Brandung. Muri hingegen macht Druck. Und wie. In der 26. Minute dringt Ferreira in den gegnerischen Strafraum ein. Pass auf Nelson Afulike. Ausgleich. Fünf Minuten später eine ähnliche Szene. Diesmal ist Joel Trüb der Eindringling im Strafraum. Er assistiert Noaim Bayazi, der zum 2:1 für Muri trifft. «Wir hätten in der 1. Halbzeit noch mehr Tore nachlegen müssen. Eigentlich auch in der 2. Hälfte», erklärt Trüb. «Auch ich hätte besser abschliessen müssen.

Uns fiel wirklich ein Riesenstein vom Herzen, als Miguel zum 3:1 traf. Das war der Todesstoss für den Gegner.» Besonders über die Flügel mit Trüb und Nelson Afulike wird Muri immer wieder gefährlich. Das schnelle Duo enteilt der Brunnen-Abwehr ein ums andere Mal. Sie spielen die Bälle in die Mitte, sie versuchen selbst zum Torerfolg zu kommen. Alles zwecklos. Bis zum gegnerischen Strafraum spielen die Freiämter grossartig. Aber die Effizienz ist mangelhaft. Bayazi, Ferreira, Trüb, Afulike, Eduard Nikolla, Ajdin Bajric, Belmin Mrkonja – sie alle scheitern mindestens einmal aus aussichtsreicher Position. Zweimal trifft das Heimteam nur den Pfosten. So müssen die 200 Zuschauer auf der Brühl durch die Hölle. Denn mit zunehmender Spieldauer und Müdigkeit ergeben sich Konterchancen für Brunnen. Immerhin: Die Gastgeber sind in der Defensive sattelfest. Und in der 81. Minute folgt dann die Erlösung durch Ferreira. Ab diesem Zeitpunkt hätte es mit dem Teufel zu tun haben müssen, dass das Spiel noch verlorengeht.

Verletzung bei Mrkonja
Auch wenn Muri nach dem Spiel im siebten Himmel ist, gibt es eine Hiobsbotschaft. Nach etwas mehr als einer halben Stunde bleibt Belmin Mrkonja nach einem Zweikampf im gegnerischen Strafraum liegen. Der Abwehrmann und Aggressivleader schreit vor Schmerzen und muss ausgewechselt werden. Der 25-Jährige ist mit dem Fuss umgeknickt und hat ein Knacksen gehört. Daraufhin wurde er ins Spital gefahren, um den Fuss röntgen zu lassen. Würde Mrkonja länger ausfallen, wäre das ein grosses Opfer, das Muri für den Einzug in die nächste Runde der Cup-Qualifikation bringen musste.

Immerhin: Die 2. Runde wurde mit einer starken Leistung und trotz ausbaufähiger Effizienz vor dem Tor erreicht. Diese findet im April 2022 statt. Jetzt konzentrieren sich die Klosterdörfler wieder auf die Meisterschaft.


«Hätten 6:1 gewinnen müssen»

Muri-Trainer Piu über die Partie gegen Brunnen

«Ich muss zufrieden sein. Wir sind eine Runde weiter», sagt Muri-Trainer Piu im Anschluss an die Partie. An dieser Zufriedenheit hängt allerdings ein grosses «Aber». «Die ersten 20 Minuten haben wir einfach verschlafen. Und die Effizienz vor dem Tor – wir hätten das Spiel mit 6:1 oder 7:1 gewinnen müssen. Zumindest hätte die Entscheidung früher fallen dürfen.»

Sein Team hat im Abschluss nicht überzeugt, dafür allerdings spielerisch. «Die Torchancen haben wir uns alle erspielt. Das waren keine Zufälle. Nur hätten wir die eine oder andere mehr nutzen müssen. Dadurch und durch die ersten 20 Minuten wurde es nur unnötig spannend.» Besonders erfreut ist der Trainer über die Tatsache, dass sein Team so dominant aufgetreten ist, obwohl er einige Leistungsträger geschont hat. Jan Burkard kam erst nach der Verletzung von Belmin Mrkonja ins Spiel. Captain Michael Hohl und Spielmacher Diego Zoller wurden nach über einer Stunde eingewechselt.

Sursee wartet am Wochenende

Sein Team ist der Teilnahme am Schweizer Cup einen Schritt näher gekommen. «Ja, die Cupteilnahme ist ein Traum. Aber die nächste Runde findet erst nach der Winterpause statt», sagt Piu. «Wir müssen jetzt schnell regenerieren und konzentrieren uns dann aufs Wochenende. Wir haben jetzt wichtige Spiele vor uns.» Am Samstag, 16.30 Uhr, geht es für die Klosterdörfler in der Meisterschaft auswärts gegen Sursee weiter. Die Luzerner liegen in der Tabelle nur drei Punkte hinter dem Zweitplatzierten aus Muri. Eine Woche später empfangen dann die Murianer den bisher verlustpunktlosen Leader aus Rotkreuz.

Sorgen macht sich Piu in erster Linie um Belmin Mrkonja. Ein Ausfall des Abwehrspielers wäre für den Trainer ein herber Verlust. Spielerpräsident Michael Stadelmann ist ebenfalls verletzt und wird erst nach der Winterpause wieder spielen können. Dadurch droht der Defensive der Freiämter eine deutliche Schwächung.

Der Freiämter – Josip Lasic

Matchberichte, Medienberichte

Berichte

,

Steigerung bleibt unbelohnt

«Er wird daran wachsen. Er ist noch jung.» FC-Muri-Trainer Luca Ferricchio verteidigt seinen Schützling Bryan Huber. Was ist passiert? Nachdem sich Stammgoalie Silvano Kessler bei einer Aktion am Knie verletzt…
weiterlesen
,

Gut gekämpft und doch verloren

«Die Effizienz, die Münsingen in dieser Partie gezeigt hat, fehlt uns aktuell», sagt FC-Muri-Trainer Luca Ferricchio. Aus den wenigen Chancen, die sich die Berner erarbeiten können, macht der Gastgeber eiskalt…
weiterlesen