Endlich wieder Fussball

Meisterschaft, 2. Liga interregional

Der Waltenschwiler Jan Burkard hat eine lange Leidenszeit hinter sich. Das einstige FC-Aarau-Talent wurde in den vergangenen Jahren von zahlreichen Verletzungen geplagt. Beim FC Muri nimmt er jetzt wieder Fahrt auf.

Nur drei Spieler aus dem FC-Muri-Kader hatten in dieser Saison mehr Einsatzminuten als Jan Burkard. Goalie Yanick Hofer, Eigengewächs Eduard Nikolla und Teamcaptain Michael Hohl. Trainer Piu setzt fest auf den 21-Jährigen. Balsam für die Seele des jungen Waltenschwilers.

«Endlich kann ich wieder Fussball spielen. Ich komme immer besser in den Rhythmus und bin langsam wieder komplett fit», erzählt er. Bald ist es vier Jahre her. Im Januar 2018 erhält das vielversprechende Defensivtalent einen Profivertrag beim FC Aarau.

Froh, in Muri zu sein

Was die Karriere des jungen Mannes richtig lancieren sollte, ist der Beginn einer harten Zeit. Im März 2018 verletzt er sich das erste Mal. Aussenbandanriss im Knie. Die Aarauer leihen ihn aus. Zunächst nach Wohlen, dann nach Baden. Bei beiden Clubs folgen weitere Verletzungen. Sein Dreijahres-Vertrag in Aarau läuft aus. «Ich habe so viel gefehlt, dass ich mich sportlich kaum weiterentwickelt habe. Deshalb hat es nicht mehr für Aarau gereicht.»

Zu Beginn der vergangenen Saison kommt Burkard zum FC Muri. Die erste Hälfte der Saison muss er erneut wegen eines Muskelbündelrisses pausieren. Dann folgt die Coronapause. Erst zu Beginn der laufenden Meisterschaft kann der Fussballer wieder Spiele bestreiten. Es sind die ersten Pflichtspiele für Jan Burkard seit April 2019.

Verlernt hat der junge Mann offenbar nichts. Yanick Hofer, der neben der Goalieposition auch das Amt des Leiters Sport beim FC Muri innehat, sagte vor einigen Monaten: «Wenn er nicht so Verletzungspech gehabt hätte, wäre es für uns nicht möglich gewesen, an einen Spieler wie Jan Burkard ranzukommen. Er kann in einer höheren Liga spielen als der 2. Liga interregional.» Und auch Burkard selbst ist zufrieden mit seinen Leistungen bisher. «Nur gegen Mutschellen lief es mir nicht so optimal. Da sind wir aber als gesamtes Team hinter unseren Erwartungen geblieben. Ansonsten bin ich sehr froh, in Muri zu sein. Ich verstehe mich blendend mit den Mitspielern. Wir haben eine gute Harmonie im Team und sportlich läuft es auch sehr gut. Wir wissen, was wir können. Und wenn wir unsere Leistung immer abrufen, gehören wir zu den Top-3-Teams der Liga.»

Piu fördert ihn

Ein wichtiger Faktor für Burkard ist Muri-Trainer Piu. «Er kennt meine Verletzungsgeschichte noch vom FC Wohlen und nimmt Rücksicht auf mich. Wir haben einen langsamen Auf bau vorgenommen, damit ich mich nicht wieder verletzte.» Piu ist es auch, der den ausgebildeten Innenverteidiger in der Vorbereitung auf der Sechser-Position auflaufen lässt. «Er wollte, dass ich etwas mehr laufe. Offenbar habe ich ihn auf dieser Position überzeugt.»

Für den Freiämter ist ohnehin wichtig, dass er möglichst viel spielt. Viel zu lange musste er auf seinen geliebten Fussball verzichten. Und wird es wieder müssen. Aktuell arbeitet Burkard bei der Invalidenversicherung in Aarau, wo er seine Sportlehre absolviert hat. Danach geht es im Januar ins Militär. Die Rückrunde wird er verpassen. «Dafür versuche ich die Spiele jetzt umso mehr auszukosten und alles zu geben.» Das gilt auch für das Duell morgen Samstag gegen Adliswil. Burkard will den Sieg unbedingt. Bleibt die Frage, ob der ehrgeizige junge Mann nicht eines Tages wieder in einer höheren Liga spielen will. «Ich nehme jetzt Schritt für Schritt. Mein Ziel ist es, gesund Fussball zu spielen.» Langfristigere Pläne will er deshalb nicht machen. Zu viel musste er durchmachen in den letzten Jahren, sodass ihm nur wichtig ist, dass er wieder spielen kann.

Medienberichte

Berichte

,

Alles Kopfsache

Muri-Trainer Luca Ferricchio steht im Regen auf der Brühl und dirigiert seine Spieler lautstark. Die zweite Halbzeit im Test zwischen Muri und dem FC Aarau gefällt dem Trainer nicht so…
weiterlesen
,

Auch auf Rasen eine Nummer 1

Aufschwung in Muri. Das 1:1 gegen den FC Wohlen sorgte gar für leichte Enttäuschung im Klosterdorf. Da wäre mehr dringelegen. Das einzige Gegentor, ein wuchtiger Schuss von Leotrim Nitaj, nervt…
weiterlesen