Es sah so gut aus. Der FC Muri machte auswärts in Bassecourt seine Sache stark. Nach 30 Minuten setzt sich Thibault Lancry durch und schiebt zu Marko Bicvic. 1:0 für Muri. Es schien, als würden die Freiämter auch im vierten Spiel des neuen Jahres weitere Punkte auf ihr Konto gutschreiben können. Nach dem 2:2 gegen Solothurn und Dornach und dem 2:1-Erfolg gegen Rotkreuz war man auch gegen Bassecourt auf Kurs.
Bei Standards ein Torlieferant
Doch den ersten Dämpfer gibts vor der Pause. Eckball für Bassecourt. Leo Moine steht alleine vor dem Tor und hat keine Mühe, den Ausgleich zu markieren (40./1:1). Goalie Michael Wehrli bleibt auf der Linie kleben. «Bei Standardsituationen sind wir nicht gut. In dieser Saison sogar ein Torlieferant», meint Trainer Piu. Bassecourt ist bekannt als Mannschaft, die bei Standardsituationen gefährlich ist. Und Muri schwimmt zu oft bei Eckbällen und Freistössen. Diese Szene hat dies eindrücklich bewiesen.
Trotzdem: Der FC Muri macht im ersten Durchgang vieles richtig. Es ist dann ein unnötiger Fehler, der die Murianer total aus dem Konzept bringt. 66.Minute: Flanke von rechts. Muri-Verteidiger Jan Burkard – sonst ein sicherer Wert in der Abwehr – will klären. Doch er trifft den Ball nicht richtig. Die Kugel fällt Valentin Nushi vor die Füsse, der auf Höhe des Elfmeterpunkts frei zum Abschluss kommt und trifft. 2:1. «Danach war die Luft draussen. 66Minuten haben wir gut gespielt, doch danach war ein Klassenunterschied zu sehen», so Trainer Piu.
Tätlichkeit gibt nur Gelb
Bassecourt macht die Sache mit einem Doppelpack in der 82. und 84. Minute dann klar. Axel Joris Gester und Aurelio Currenti schliessen zwei Kontersituationen eiskalt ab. 4:1. Den Toren sind jeweils unnötige Ballverluste der Freiämter vorausgegangen. «Die individuellen Fehler haben uns in diesem Spiel das Genick gebrochen», erzählt Trainer Piu. Besonders das Tor zum 2:1 sei ein «mentaler Schlag» gewesen.
Davon erholte sich Muri nicht mehr und kassiert die erste Pleite im neuen Fussballjahr. Piu sagt, er habe das Team in der Pausenansprache noch gelobt für den beherzten Auftritt. «Die letzten 25 Minuten des Spiels waren dann für die Katze.» Verteidiger Jan Burkard sagt: «Wir waren gut im Spiel. Auch aufgrund meines Fehlers haben wir den Gegner in der zweiten Halbzeit dann eingeladen, Tore zu schiessen. Das darf eigentlich nicht passieren, wenn man über den Strich will. Wir müssen in Zukunft die individuellen Fehler vermeiden, dann werden wir auch wieder punkten.»
Ärgerlich für die Kicker aus Muri ist eine Szene kurz vor der Pause. Ambre Nsumbu vom FC Bassecourt erlaubt sich eine Tätlichkeit. Nach einem Einwurf für die Jurassier hebt Muris Joel Trüb den Ball auf und wird von Nsumbu in den Nacken geschlagen. Dafür gab es vom Schiedsrichter nur die Gelbe Karte. «Unverständlich», meint Piu.
Trotzdem bleibt der Trainer zuversichtlich. Aus den ersten vier Spielen holten die Murianer fünf Punkte. Und auch jetzt gegen den FC Bassecourt, eine gute und erfahrene 1.-Liga-Truppe, sah es lange Zeit gut aus. «Wir müssen auf das Positive aufbauen», sagt auch Piu, der auch einen Rat an den FC Wohlen hat, der nächsten Samstag gegen den FC Bassecourt spielt. «Ich würde dieses Team nicht unterschätzen.» Die Murianer haben nun ein spielfreies Wochenende vor sich, da Gegner Black Stars Basel in der Cup-Qualifikation antritt. Die Partie gegen die Black Stars findet dann am Mittwoch, 29. März, um 20.15 Uhr auf dem Brühl-Kunstrasen statt. Dort will der FC Muri wieder punkten – sofern man die individuellen Fehler abstellen kann.
Der Freiämter – Stefan Sprenger