Ein fast perfekter Start

Meisterschaft, 1. Liga Classic

FC Muri vs. FC Solothurn 2-2 (1-1)

Trotz guter Leistung und einem starken Michael Wehrli im Tor gibt es für den FC Muri nur ein 2:2-Unentschieden. Eines, das sich wie eine Niederlage angefühlt haben muss. Solothurn gelang mit der allerletzten Ballberührung in der 95.Minute der Ausgleichstreffer.

200 Zuschauer fanden trotz der eisigen Bise den Weg ins Stadion Brühl und wurden beim Rückrundenstart des FC Muri Zeugen einer äusserst animierten 1.-Liga-Partie. Zwar erwischten die Gäste aus Solothurn den besseren Start und kamen in der Startviertelstunde zu mehreren vielversprechenden Torabschlüssen. Doch die fehlende Treffsicherheit und ein paar starke Interventionen von Muri-Keeper Michael Wehrli verhinderten vorerst Schlimmeres. «Zu Beginn des Spiels sind wir wieder in alte Muster verfallen, haben viele Fehlpässe gespielt und den Gegner damit immer wieder aufgebaut», analysierte Trainer Piu.

Und nach der ersten nennenswerten Offensivaktion seines Teams durch Joel Trüb war es in der 19.Minute dann doch so weit: Verteidiger Yannik Wiget klärte ungenügend und Solothurn-Stürmer Probst hatte keine Mühe, Torhüter Wehrli aus kurzer Distanz zu bezwingen und die Gäste nicht unverdient in Führung zu bringen. Danach aber gelang es den Freiämtern, das Spielgeschehen ausgeglichener zu gestalten und selber vermehrt in der Gefahrenzone des Gegners aufzutauchen. Doch weder Ernes Paden mit mehreren Schussversuchen noch seinem Teamkollegen Luigi Milicaj gelang es, den Schlussmann von Solothurn zu bezwingen. Besser machte es dann kurz vor der Pause Thibault Lancry, der nach längerer Durststrecke seine Torf laute beenden und damit das Spiel in der 42. Minute wieder ausgleichen konnte.

Wehrli pariert zweimal

Die zweite Hälfte war dann Spektakel pur, auch wenn die Solothurner wiederum den besseren Start erwischten. Ein Gäste-Freistoss aus halblinker Position prallte an einem Muri-Verteidiger ab und der Ball wurde zur gefährlichen Bogenlampe. Goalie Wehrli macht sich auf den Weg, die Kugel herunterzupflücken, als plötzlich ein Solothurner Angreifer am Boden liegt. Zum Entsetzen des Heimteams zeigte der Unparteiische auf den Penaltypunkt – ein Entscheid, den Muris Schlussmann nicht nachvollziehen kann: «Wenn du als Torhüter so einen Ball herunterholen musst, hast du keine Kontrolle, was unten abgeht. Wenn dann ein Stürmer in dein Knie rennt, ist das sein Risiko. Ich habe noch nie erlebt, dass so eine Aktion Elfmeter gab. Da habe ich gedacht: So nicht.» Mit Wut im Bauch parierte Wehrli nicht nur den platzierten, aber nicht besonders scharf getretenen Elfer, sondern auch den Nachschuss aus kurzer Distanz. Nun war die Stimmung sowohl auf dem Platz als auch bei den Zuschauern grossartig. «Wir haben heute mit grosser Motivation und Euphorie gespielt. Man sieht, dass diese Mannschaft Fussball spielen und auch gegen starke Gegner bestehen kann», zeigte sich auch Trainer Piu angetan vom Auftritt seiner Mannschaft.

Tatsächlich war es nun sein Team, das die Partie im Griff hatte und sich ein Chancenplus erarbeitete. Und als Linksverteidiger Edi Nikolla nach einer guten Stunde den Ball aus 15Metern unter die Latte hämmerte, gab es kein Halten mehr – Muri hatte das Spiel gedreht und war nun auf der Siegerstrasse. Ab der 75. Minute begannen die Kräfte auf beiden Seiten nachzulassen und es wurde fleissig gewechselt. Die Solothurner warfen nun alles nach vorne und drängten mit allen Mitteln auf den Ausgleich. Die Murianer hatten einige brenzlige Situationen zu überstehen, aber auch ein paar grossartige Konterchancen, da die Gästeabwehr inzwischen so gut wie inexistent war. Da gab es mehr als eine Möglichkeit, den Sack zuzumachen und als Sieger vom Platz zu gehen. «Da hätten wir einen klaren Kopf gebraucht, um einen dieser Konter sauber auszuspielen», sagt Piu.

Fünf statt drei Minuten

Als die offizielle Spielzeit abgelaufen war, hielt es niemand mehr im Sitzen aus, der Sieg war zum Greifen nah, doch es sollte nicht sein: «Drei Minuten hat er gesagt, und dann fünf weiterspielen lassen – er wollte wohl einfach noch einen Ball aufs Tor», meinte ein enttäuschter Schlussmann leicht sarkastisch und sein Trainer doppelt nach: «Wenn die Zeit um ist, muss er abpfeifen, so einfach ist das.» Tat der Schiedsrichter aber nicht, und so konnten die Gäste mit dem allerletzten Ball den starken Wehrli doch noch ein zweites Mal bezwingen und somit einen Punkt aus Muri entführen. «Ein Sieg heute wäre verdient gewesen», meinte Präsident Michael Stadelmann zum Rückrundenstart seines Teams, «aber wenn du hinten bist, läuft halt einfach vieles gegen dich.»

Der Freiämter – Patrick Fischer

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