Die Tabelle lügt nicht

Der FC Muri steht seit Längerem als Absteiger in die 2. Liga interregional fest. Trainer Luca Ferricchio konnte in seiner ersten Saison im Klosterdorf das Team nicht in der 1. Liga classic halten. Er analysiert die Ursachen für die schwache Spielzeit seines Teams und richtet den Blick nach vorne.

Auf die Saison seiner Mannschaft angesprochen, sagt Muri-Trainer Luca Ferricchio: «Die Tabelle lügt nicht.» Eine Fussballfloskel, die in diesem Fall zu einem vernichtenden Urteil wird. Denn viel Positives lässt sich aus Muri-Sicht nicht ablesen aus dieser Tabelle. 30 Spiele, nur zwei Siege sowie sechs Unentschieden und ansonsten lauter Niederlagen. Die Murianer hatten am Ende sieben Punkte Rückstand auf dem zweitletzten Platz und gar 18 auf einen Nichtabstiegsrang. Die zwölf Punkte, die 97 Gegentreffer, die Tordifferenz von –63 sind Tiefstwerte in der 1. Liga classic. Und zwar nicht nur in der Gruppe 2, in der der FC Muri gespielt hat, sondern über alle drei Gruppen und 42 Teams gesehen.

Ferricchio fasst die Saison unter Pleiten, Pech und Pannen zusammen. Er erklärt, dass der Start nicht optimal war. Der FC Muri ist in der vergangenen Saison schon abgestiegen und hat den Klassenerhalt anschliessend am grünen Tisch noch geholt. Das hat die Planungen bei den Klosterdörflern durcheinandergebracht und zu zahlreichen Absenzen zu Beginn der Saison geführt. Das grössere Problem ist, dass die Lage beim FC Muri sich nie gebessert hat. Im Gegenteil. «Wir haben ein kleineres Budget als andere Teams und damit verbunden weniger Kaderbreite. Wenn bei uns wichtige Leute ausfallen, ist das Leistungsgefälle enorm.»

Auch Jan Burkard bleibt

Dadurch wurden der Abgang von Goalgetter Mateus Rodrigues im Winter in Richtung Rotkreuz und Verletzungen von Leistungsträgern wie Silvano Kessler, Simone Parente oder Jan Burkard zu riesigen Hypotheken im Abstiegskampf. Immer wieder war Ferricchio gezwungen, auf junge Spieler zu setzen, denen die Erfahrung in der 1. Liga classic noch fehlt. «Sie haben sich aber zumindest reingehauen. Ich muss ehrlich sein. Von einigen der erfahreneren Leute habe ich viel mehr erwartet. Wir haben einfach viel zu viele Fehler gemacht in den Spielen, als dass es möglich gewesen wäre zu bestehen. Und das, obwohl die Ansätze oft da waren.»

Jetzt steht ein Umbruch im Team an. Mit Thibault Lancry, Kürsat Kiybar, Jennys Hügi, Genti Ajdari, Belmin Mrkonja und Yannik Wiget stehen schon sechs Abgänge fest. «Einen Wiget oder Mrkonja hätte ich mit ihrer Qualität sicher gern gehalten», sagt der Trainer. Und Ferricchio ist sich bewusst, dass Muri auch in der 2. Liga interregional nicht der Verein sein wird, der mit dem höchsten Budget ins Rennen geht. Er bleibt trotzdem zuversichtlich. Mit Luca Passerini und Jan Burkard sind auch zwei Vertragsverlängerungen schon unter Dach und Fach. «Mit anderen Spielern laufen Gespräche und auch einige Neuzugänge sind schon in Sicht. Dazu werden wir sicher auch einige der jungen Spieler, die schon bei der ersten Mannschaft Erfahrung sammeln konnten, weitere Chancen geben.»

Der Trainer geht davon aus, dass es gelingt, ein Team zusammenzustellen, welches in der 2. Liga interregional konkurrenzfähig ist. Das Risiko, dass man für diese Liga plant und dann doch in der 1. Liga starten muss, gibt es diesmal nicht. Letztes Jahr war Muri als bester Absteiger der erste Nachrücker, als sich die U21 von Neuchâtel Xamax zurückgezogen hat. Selbst wenn sich jetzt irgendwelche Teams wieder zurückziehen würden, wäre Muri als schlechtestes Team der Liga kein Nachrückkandidat. «Wir gehen jetzt in die 2. Liga interregional. Damit haben wir zumindest Planungssicherheit. Ich hoffe, dass dadurch einiges einfacher wird.»

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