Das Glück hat gedreht

Fussball, 1. Liga classic

FC Köniz – FC Muri 2:3 (1:1)

Er ist Tatsache. Der FC Muri hat den ersten Sieg geholt. Dass die Freiämter ihre ersten drei Punkte in der Nachspielzeit sichern, ist für das Selbstvertrauen umso wichtiger. Und der Moralschub kommt zum besten Zeitpunkt.

Es steht 2:2 zwischen dem FC Köniz und Muri. Die Nachspielzeit läuft. Eine unangenehme Phase für die Klosterdörfler. Oft haben sie ausgeglichene Partien, wie es das Duell gegen die Berner war, kurz vor Schluss noch verloren. Und tatsächlich fällt wieder ein Tor in der Nachspielzeit. Aber diesmal kassieren es nicht die Freiämter. Nach einem Freistoss von Miguel Ferreira ist Jan Burkard zur Stelle und köpfelt den Ball zum 3:2 ins Netz. Sieg für Muri. Der erste in der Saison. «Ich bin stolz auf das Team. Sie haben nie aufgegeben und sind auch nach dem Ausgleichstreffer cool geblieben», sagt Muri-Trainer Luca Ferricchio.

Es war eines dieser Spiele, wie sie der FC Muri oft gezeigt hat diese Saison. Die Freiämter beginnen vielversprechend und geraten nach 20 Minuten doch noch in Rückstand. «Völlig entgegen dem Spielverlauf», so Ferricchio. Anschliessend wird Köniz gefährlicher, doch den Freiämtern gelingt der Ausgleich durch Mateus Nunes. In der zweiten Halbzeit bringt Ernes Paden die Gäste sogar in Führung.

Ball rutscht Parshykov weg

In der 71. Minute passiert dann das, was Muri in dieser Saison so oft das Genick gebrochen hat. Ein Gegentreffer aus dem Nichts. Goalie Maksym Parshykov hat eine Köniz-Flanke schon so gut wie sicher abgefangen. Das Spielgerät ist aufgrund der sintflutartigen Regenfälle aber rutschig. So rutschig, dass der Keeper den Ball fallen lässt. Genau vor die Füsse eines gegnerischen Spielers, der zum 2:2 einschiebt. «Danach hat Köniz schon etwas mehr gedrückt», muss der Muri-Trainer zugeben.

Doch diesmal hält Muri stand. Sie bleiben vom Ausgleich unbeeindruckt. Sie bleiben auch unbeeindruckt, als der mittlerweile ausgewechselte Ernes Paden auf der Ersatzbank Gelb-Rot sieht. Und am Ende belohnt sich die Mannschaft dafür. «Der Platz war so nass, dass ein gepflegtes Fussballspiel nicht möglich war. Und gemessen an den Spielanteilen wäre ein Unentschieden vermutlich gerecht gewesen», resümiert Ferricchio. «Aber wir haben bisher schon einige solcher Spiele verloren. Es ist gut für das Team, dass das Glück jetzt einmal auf unsere Seite gekippt ist. Die Spieler arbeiten so hart Woche für Woche und jetzt wird es belohnt. Irgendwann schlägt es auf die Motivation, wenn man sich so abmüht und nichts dabei rausschaut. Das war enorm wichtig für die Moral.»

Gegen Dietikon nachlegen

Das Timing für den ersten Sieg war auch sehr gut. Denn am nächsten Wochenende (Sonntag, 14.30 Uhr) ist Dietikon auf der Brühl zu Gast. Eine Woche später (Sonntag, 19. November, 15 Uhr) spielt Muri auswärts in Langenthal. Wie Köniz stehen die beiden Teams auch mit Muri im Tabellenkeller. «Gegen sie zu punkten, wäre nur schon deswegen wichtig, um den Abstand zu verringern. Die Moral und den Schwung aus dem Köniz-Spiel müssen wir jetzt mitnehmen.»

Gleichzeitig warnt der Trainer auch, dass man trotz Sieg auf dem Teppich bleiben muss. Die Saison ist noch lang. Aber die Moral wird in den wichtigen Spielen bis zur Winterpause notwendig sein. «Wenn man sich so Selbstvertrauen holt, ist die Chance auch grösser, dass man wieder mal ein so enges Spiel für sich entscheiden kann.»

Matchberichte

Berichte

,

Steigerung bleibt unbelohnt

«Er wird daran wachsen. Er ist noch jung.» FC-Muri-Trainer Luca Ferricchio verteidigt seinen Schützling Bryan Huber. Was ist passiert? Nachdem sich Stammgoalie Silvano Kessler bei einer Aktion am Knie verletzt…
weiterlesen
,

Gut gekämpft und doch verloren

«Die Effizienz, die Münsingen in dieser Partie gezeigt hat, fehlt uns aktuell», sagt FC-Muri-Trainer Luca Ferricchio. Aus den wenigen Chancen, die sich die Berner erarbeiten können, macht der Gastgeber eiskalt…
weiterlesen
,

Doppelt Rot im Derby

Er ist angefressen. Er ist geladen. Er packt all seine Emotionen in diesen Schuss. In der 71. Minute hämmert Leotrim Nitaj den Ball mit aller Überzeugung ins Tor. 1:1. «Ich…
weiterlesen