Mehrmals war Muri-Trainer Piu wild gestikulierend an der Seitenlinie zu sehen, um sich dann kopfschüttelnd abzuwenden. «Wir machen einfach immer noch viel zu viele einfache Fehler. Wir schaffen es momentan nicht, völlig fokussiert auf dem Platz zu sein und dem Gegner alles abzuverlangen.» Es ist nicht verwunderlich, dass die Mannschaft aktuell nicht vor Selbstvertrauen strotzt. Doch als der Führungstreffer für die Gäste nach einer knappen Stunde fiel, waren bei Muri hängende Köpfe zu sehen und die Körpersprache liess nichts Gutes erahnen – der Mannschaft scheint es momentan an Selbstvertrauen zu fehlen. «Ja, das ist frustrierend», meint der Coach. «Wir sprechen die Dinge an und wollen es auf dem Platz auch umsetzen, doch das gelingt uns in dieser Saison bisher leider nicht. Aber man kann nicht immer nur reden. Vielleicht fehlt es uns auch tatsächlich an Qualität.»
Die erste Halbzeit fand mehrheitlich im Mittelfeld statt, gefährliche Torraum-Szenen waren auf beiden Seiten Mangelware. Das Heimteam kam in 45 Minuten zu keiner nennenswerten Chance, und der FC Bassecourt versuchte es vorwiegend mit Weitschüssen, hatte sein Visier allerdings deutlich zu hoch eingestellt und jagte das Spielgerät mehrfach über den Ballfänger in den Sinser Nachmittagshimmel. Die Murianer Hintermannschaft stand solid, und kam doch mal ein Ball aufs Tor, war Goalie Yanick Hofer zur Stelle. So auch in der 46. Minute, als er einen satten Flachschuss bravourös parieren und seinem Team so das Unentschieden zur Halbzeit sichern konnte.
Murianer Führung war möglich
Wie in den letzten Partien gelang es den Klosterdörf lern auch diesmal, das Spiel nach dem Pausentee ausgeglichener zu gestalten. Allerdings war die Einbindung der Stürmer mangelhaft. Einzig Basil Gmür vermochte mit seiner Schnelligkeit ein paar Akzente zu setzen, agierte aber glücklos.
Mit etwas mehr Entschlossenheit und Glück wäre in dieser Phase sogar die Murianer Führung möglich gewesen. Aber es kam anders: Nach einem Bassecourt-Angriff über rechts kommt es im Strafraum zu einem Gerangel. Ein Murianer Spieler geht zu Boden und bleibt liegen. Das Spiel läuft weiter. Nsumbo nutzt die allgemeine Verwirrung und bringt die Gäste mit einem Flachschuss in Führung. «Das war sicher nicht ganz fair, dass die Partie da nicht unterbrochen wurde», sagt Piu.
Hände verwerfen nach Gegentor
Das Heimteam schaffte es danach nicht mehr, sich geschlossen gegen die Niederlage zu stemmen. Oft wurde der Ball überhastet in die Spitze gespielt, wo sich die Stürmer aber zu selten in Szene setzen und etwas Gewinnbringendes daraus machen konnten. Mehrmals wurden Läufe abgebrochen oder Zweikämpfe zu wenig konsequent geführt, dafür umso mehr die Hände verworfen – ein Umstand, der dem Trainer Sorgen bereiten dürfte. «Wir hoffen jetzt auf dem Kunstrasen ein paar Punkte zu holen und müssen dann schauen, ob wir uns in der Winterpause noch auf der ein oder anderen Position verstärken können.» Spätestens mit dem 2:0 in der 84. Minute durch den eingewechselten Nushi war die Partie endgültig entschieden und die vierte Saisonniederlage der Freiämter amtlich.
Zwar verteilte das Heimteam diesmal keine Geschenke, doch schaffte es die Piu-Elf auch diesmal nicht, ihre Stürmer in Szene zu setzen und generell Torgefahr zu generieren. So dürfte es tatsächlich schwer werden, aus dem Tabellenkeller zu kommen, zumal die stärksten Gegner erst noch kommen. In der nächsten Runde trifft der FC Muri am kommenden Samstag (15 Uhr) auswärts auf die Black Stars aus Basel.