Arbeitssieg in der Uhrenstadt

Meisterschaft, 2. Liga Interregional

Grenchen vs. Muri 0-1 (0-0)

Der FC Muri gewinnt auswärts gegen Verfolger Grenchen eine äusserst bescheidene Partie mit dem Minimalergebnis und sichert sich damit drei wichtige Punkte im Aufstiegsrennen. Nicht alle waren mit der gezeigten Leistung zufrieden – allen voran Trainer Piu, der nach Spielschluss für einmal wortlos und als Erster in den Katakomben verschwand.

Im Stadion Brühl zu Grenchen war eigentlich alles angerichtet für einen tollen Fussballabend: herrliche äussere Bedingungen, ein wunderbarer Platz und eine Murianer Mannschaft, die nach starker Leistung am Wochenende mit viel Selbstvertrauen angereist sein dürfte. Doch irgendwie wollte es an diesem Abend nicht so richtig – die Freiämter waren in einigen Belangen kaum mehr wiederzuerkennen.

«Heute haben wir sehr lange nicht ins Spiel gefunden», war die erste Analyse von Goalie Yanick Hofer. «Die Abstände zwischen den Reihen waren oft zu gross und wir liessen den Ball zu wenig laufen.» Es wurden auffällig häufig die Hände verworfen oder der Kopf geschüttelt, sowohl auf wie auch neben dem Spielfeld. Das Bemühen war zwar sichtbar, aber im Gegensatz zum Spiel gegen Adliswil kamen diesmal viele Bälle nicht an. Dadurch konnte das Gästeteam im letzten Drittel kaum Druck erzeugen und kam eigentlich während der gesamten ersten Halbzeit zu keiner nennenswerten Torchance. Die gefährlichste Szene gehörte den ähnlich harmlosen Grenchnern, als der Stürmer in der 20. Minute aus halblinker Position einen tollen Schlenzer ansetzt, die lange Ecke anvisiert, aber nur den Posten trifft.

Paden mit dem erlösenden Treffer

Nach dem Pausentee trat die Piu-Elf eine Spur aggressiver auf, doch richtiger Spielfluss wollte einfach nicht aufkommen. Die Partie wickelte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab, es gab viele Zweikämpfe, die Gangart wurde zusehends ruppiger und die Diskussionen häuften sich.

Allerdings kamen die Gäste nun auch zur einen oder anderen Torchance, und so war das 1:0 durch Ernes Paden nach einer guten Stunde der verdiente Lohn für die Leistungssteigerung nach der Pause. Nach einem Angriff über rechts konnte er von einer ungenügenden Goalieabwehr profitieren und aus wenigen Metern einschiessen.

Nur ein Tor trotz doppelter Überzahl

Dass auch diese Führung nicht die gewünschte Beruhigung brachte, war sicher mit ein Grund für den Ärger Pius nach Spielschluss. Als nur eine Minute nach der Murianer Führung dann auch noch der Grenchner Abwehrchef nach der zweiten Gelben Karte des Feldes verwiesen wurde, stiegen die Chancen der Freiämter weiter, als Sieger vom Platz zu gehen. Von einer Überzahl war dann in den letzten 25 Minuten aber nicht viel zu spüren, im Gegenteil. Das Chancenplus lag jetzt eher beim Heimteam. Dass sich ein zweiter Grenchner in der 87. Minute selbst aus dem Spiel nahm – zwei Gelbe Karten innert 30 Sekunden – war dann so etwas wie der passende Schlusspunkt einer merkwürdigen, zähen Partie. Dass dem so war, zeigten auch die Reaktionen nach dem Schlusspfiff: Da war bei einigen Akteuren trotz des Sieges auch Ärger über die eigene Leistung zu sehen.

Trotz allem Reife bewiesen

Doch dieser wird beim Blick auf die Tabelle schon bald verfliegen. «Dass wir auch solche Spiele erfolgreich über die Runden bringen, zeigt auch die Reife dieser Mannschaft», gibt sich Goalie Hofer trotz allem kämpferisch, und dass eine Mannschaft ihre Leistung selbstkritisch einordnen kann, ist durchaus als Stärke zu sehen. «Schön anzusehen war das Spiel zwar nicht, aber die drei Punkte sind genauso wertvoll wie jene vom letzten Samstag.»

Englische Woche vor dem Abschluss

Es war ein Arbeitssieg des FC Muri, aber ein wichtiger. Die Klosterdörfler sind morgen Samstag bereits wieder im Einsatz. Um 18 Uhr empfangen sie den FC Sursee.

Die Luzerner sind aktuell auf dem 6. Rang klassiert, haben allerdings schon 15 Punkte Rückstand auf die Freiämter. Gewinnen die Murianer auch das zweite Spiel ihrer englischen Woche, könnten sie den Vorsprung auf die Verfolger weiter ausbauen und die Ausgangslage im Hinblick auf einen möglichen Aufstieg weiter verbessern.

Der Freiämter – pf

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