Sieben Spiele hat Diego Zoller in dieser Saison verpasst. Mit sechs Toren ist er gleichauf mit Luigi Milicaj und Ernes Paden aber der beste Torschütze des FC Muri und unter den Top 10, was Einsatzzeiten betrifft. «Das fasst unsere Saison schön zusammen. Ich glaube nicht, dass wir drei Spiele am Stück mit der gleichen Startelf antreten konnten.»
Die Klosterdörfler kämpfen immer wieder mit Ausfällen. Neun Spieler fehlten gegen Delémont. Dazu verletzten sich gegen die Jurassier Yanik Wiget und Laze Stojkovski. Laut Zoller ist für beide die Saison voraussichtlich vorbei. «Am Dienstag waren wir nur zu zehnt im Training», seufzt der Offensivspieler. Und ausgerechnet in dieser Verfassung geht es zum Kellerduell gegen Langenthal.
Auswärts stärker als zu Hause
Die Berner liegen sechs Zähler vor Muri in der Tabelle. Die Freiämter könnten zwar nach Punkten noch mit Langenthal gleichziehen, doch die Tordifferenz der Murianer ist um 39 Treffer schlechter. «Ich denke, dass Langenthal damit gerettet ist. Deswegen dürfen wir sie aber nicht unterschätzen. Wir tun uns ohnehin gegen Teams im hinteren Teil der Tabelle schwer.»
Damit spielt der 28-Jährige auf das Spiel gegen Delémont an, wo Muri dem Leader Probleme bereiten konnte. Aber auch gegen die Spitzenteams Schötz und Concordia Basel gab es Siege, gegen Solothurn ein Remis, während man beispielsweise gegen Thuns U21 mit 1:5 unterging. «Ich weiss nicht, warum wir uns so viel leichter tun gegen Teams, die eigentlich viel stärker sein müssten.» Ebenso spricht der ehemalige U-Nationalspieler die Heimschwäche seines Teams an. Die Klosterdörfler haben mehr Punkte auswärts geholt. «In dieser Saison lässt sich vieles nicht erklären. Aber genau daraus können wir Hoffnung schöpfen. Wir treffen auswärts auf Langenthal. Gegen Köniz waren wir auch schon dezimiert. Auf der Ersatzbank hatten wir nur Junioren und Trainer Piu. Trotzdem gab es einen Sieg. Ich bin zuversichtlich.»
Positive Stimmung in der Mannschaft
Zoller rechnet es dem Team hoch an, dass man trotz der schwierigen Saison noch Chancen auf den Klassenerhalt hat. «Im Team spüre ich auch keineswegs, dass man nicht mehr dran glaubt. Im Gegenteil. Die Stimmung ist positiv. Jetzt müssen wir für diese beiden Spiele nochmals alle Kräfte mobilisieren. Im Worst Case besteht ja auch noch die Chance, als bester Zweitletzter den Klassenerhalt zu packen.»
Dann ist Zoller allerdings froh, wenn die Batterien aufgeladen werden können. Es war eine der schwierigeren Saisons für den FC Muri und ebenso für den Offensivmann, der im Nachwuchs des FC Zürich ausgebildet wurde.
Der Spirit im Team stimmt
Trotzdem kann er sich, obwohl er mittlerweile von Boswil wieder nach Hedingen im Kanton Zürich gezogen ist, vorstellen, beim FC Muri zu bleiben. «Das könnte ich mir sogar bei einem Abstieg», sagt er. «Die Liga ist mir nicht so wichtig. Das Team ist es umso mehr. Und der Spirit stimmt bis jetzt in der Mannschaft. Allen Widrigkeiten zum Trotz.» Vielleicht schafft es Muri mit diesem Spirit, trotz aller Ausfälle den Abstieg doch noch zu verhindern.
Der Freiämter – Josip Lasic